Viele Vogelarten freuen sich sehr, wenn sie in heimischen Gärten ein vielfältiges Futterangebot finden, vor allem an eisig kalten Wintertagen, aber auch in den Sommermonaten.
Im Gartenmarkt gibt es zwar fertiges Vogelfutter zu kaufen, doch dieses ist häufig nicht nur teuer, sondern enthält oft auch Ambrosia-Samenpflanzen, deren Pollen bei Vögeln allergieauslösend sein können. Wenn Du den gefiederten Gartenfreunden daher etwas Gutes tun möchtest, kannst Du ganz einfach Vogelfutter selber machen. Wenn Du Freude daran hast, kannst Du es sogar in dekorative Formen bringen.
Bei der Vogelfutter- und Meisenknödel-Herstellung gibt es allerdings einiges zu beachten. Alle wichtigen Informationen rund um dieses Thema findest Du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Welches Futter ist eigentlich das richtige für heimische Wildvögel?
- Vogelfutter selber machen: Was gibt es zu beachten?
- Vogelfutter im Sommer: Worauf kommt es bei der Sommerfütterung an?
- Vogelfutter im Winter: So kommen Wildvögel sicher durch den Winter
- DIY-Vogelfutter: Welche Zutaten sind geeignet und welche nicht?
- DIY-Rezepte: Vogelfutter selber machen
- Kreativ & dekorativ: In welche Formen kann das selbst gemachte Vogelfutter gefüllt werden?
- Fazit: Vogelfutter selber machen
Welches Futter ist eigentlich das richtige für heimische Wildvögel?
Bei den Vögeln ist es im Grunde wie bei uns Menschen: Nicht jedem Vogel schmeckt dasselbe. Heimische Gartenvögel lassen sich grob in drei Futtertypen einteilen:
- Körnerfresser
Diese Vögel haben einen kräftigen Schnabel, mit dem sie sogar harte Schalen aufbrechen können. Zu dieser Gruppe gehört beispielsweise der Buchfink, aber auch der Zeisig, der Haussperling, die Goldammer und der Dompfaff.
Körnerfresser bevorzugen, wie die Namensbezeichnung bereits zum Ausdruck bringt, grobe Körner wie etwa Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Mohn, Hanfsamen und Buchweizen.
- Weichfutterfresser
Diese Vögel haben viel zierlichere und spitzere Schnäbel als die Körnerfresser und lieben Insekten und anderes weiches Futter wie beispielsweise Beeren, Äpfel, Hagebutten aber auch Kleie, Haferflocken und Rosinen. Das Rotkehlchen, der Zaunkönig, der Star, die Heckenbraunelle, der Grauschnäpper und auch die Amsel sind typische Weichfutterfresser.
- Allesfresser
Einige Vogelarten wie zum Beispiel die Kohlmeise, der Kleiber oder auch der Eichelhäher fressen sowohl Körner- wie auch Weichfutter. Sie gelten daher als Allesfresser.
Vogelfutter selber machen: Was gibt es zu beachten?
Im Garten- oder Baumarkt, zum Teil auch in gut sortierten Supermärkten oder Reformhäusern, gibt es bereits fertige Vogelfuttermischungen zu kaufen. Auch im Online-Fachhandel findest Du Spezialmischungen, sowohl für Weichfutter- wie auch für Körnerfresser.
In diesen fertigen Vogelfuttermischungen stecken oftmals auch tierische Proteine in Form von getrockneten Mehlwürmern und sonstigen Trockeninsekten. Dennoch enthalten Fertigprodukte häufig auch unnötige Zusätze, die nicht gesund für unsere heimischen Vögel sind.
Was eignet sich als Vogelfutter?
Wenn Du Vogelfutter selber machen möchtest, kannst Du auf verschiedene Körner, Kerne, Samen, Nüsse, Beeren oder Früchte zurückgreifen, denn davon ernähren sich Wildvögel bevorzugt. Sehr gut geeignet sind zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Walnüsse, Haselnüsse, Mohn, Hanfsaat und Buchweizen.
Wenn in den Wintermonaten keine frischen Früchte zur Verfügung stehen, freuen sich Gartenvögel auch über naturbelassenes, zerkleinertes Trockenobst. Hier eignen sich zum Beispiel Hagebutten und Äpfel sehr gut.
Du solltest bei der Selbstherstellung von Vogelfutter in jedem Fall auf eine hohe Qualität der verwendeten Zutaten achten.
Darüber hinaus sollten die Inhaltsstoffe artgerecht und gesund sein: Verwende also beispielsweise keine gesalzenen Sonnenblumenkerne oder Nüsse, wenn Du Vogelfutter selber machen möchtest.
Ungeeignet sind außerdem Brot, roher Reis oder Grieß. Solche ungeeigneten Zutaten können im Magen der Vögel aufquellen und zum Tod der Tiere führen.
Vogelfutter im Sommer: Worauf kommt es bei der Sommerfütterung an?
Auch in den Sommermonaten brauchen Vögel ein salzfreies und aus hochwertigen Zutaten bestehendes Futter, das nicht nur satt macht, sondern auch alle wichtigen Nährstoffe liefert. Vor allem der Protein- und Kalziumbedarf steigt im Sommer. Dieser kann ideal über Insekten und Würmer gedeckt werden.
Leider wird dieses natürliche Nahrungsangebot nicht nur im kalten Winter, sondern auch in der warmen Jahreszeit immer knapper: Durch die Urbanisierung sowie damit verbundene aufgeräumte heimische Gärten und Parks, der immer häufigere Einsatz von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln sowie intensiv betriebene Landwirtschaftsarbeit werden nämlich immer mehr Insekten ihrem natürlichen Lebensraum beraubt.
Es gibt auch immer weniger heimische Pflanzen und somit auch immer weniger Nahrung für Insekten und Wildvögel.
Welche Vögel profitieren besonders von der Sommerfütterung?
Lange Zeit galt die Vogelfütterung im Sommer als umstritten, doch heutzutage wird sie von Ornithologen unterstützt, ja sogar gefördert!
Steht nämlich ein adäquates Vogelfutter im Sommer zur Verfügung, so hilft das den Vogeleltern vor allem auch bei der Aufzucht ihrer Jungvögel.
Insbesondere Vogelarten, die auf Insekten angewiesen sind, um ihren Nachwuchs ernähren zu können, profitieren von Futterstationen. In der Brutzeit sind die Vogeleltern nämlich nahezu permanent unterwegs, nur um Essbares für die Kleinen aufzutreiben. Damit die Eltern gesund und bei Kräften bleiben können, brauchen aber auch sie selbst ein nährstoffreiches Futter. Eine zusätzliche Futterversorgung im Sommer kann also den Altvögeln das Leben deutlich erleichtern.
Spezielle Erdnusssäulen und loses Körnerfutter mit Sonnenblumenkernen können ideal als Vogelfutter im Sommer angeboten werden – und zwar nicht nur im heimischen Garten, sondern auch auf dem Balkon. Erdnüsse und Sonnenblumenkerne sind nämlich ein sehr nährstoffreicher und ganzjährig zuverlässiger Energielieferant, doch sie sollten keinesfalls geröstet oder gesalzen und Erdnüsse auch nicht am Stück, sondern als Bruch verfüttert werden.
Auch Jungvögel, die gerade flügge geworden sind, freuen sich, wenn sie schnell auf geeignete Nahrung stoßen. Mit einer Zufütterung haben sie gerade in der kritischen Anfangsphase ihres Lebens höhere Überlebenschancen.
Wichtig: Kein (selbstgemachtes) fettreiches Vogelfutter wie Meisenknödel oder in Fett getränkte Haferflocken im Frühjahr und Sommer anbieten! Zur Jungvögel-Fütterungszeit, das heißt von April bis Juli, sollten Vögel keinesfalls Fettfutter bekommen, da sie dieses sonst eventuell als ungeeignete Nahrung an ihre Jungen verfüttern. Auch getrocknete Insekten wie zum Beispiel Mehlwürmer sind – zumindest in größeren Mengen – ein ungeeignetes Vogelfutter im Sommer. Sie enthalten nämlich kein Wasser, dafür aber einen recht hohen Salzgehalt und sind somit für Jungvögel nur schwer verdaulich.
Vogelfutter im Winter: So kommen Wildvögel sicher durch den Winter
Vor allem an eisig kalten Wintertagen haben es Wildvögel besonders schwer, geeignete Nahrung zu finden. Mit dem richtigen Vogelfutter im Winter kannst Du wesentlich dazu beitragen, dass die gefiederten Freunde sicher durch die kalte Jahreszeit kommen.
Im Winter steht Fettfutter im Fokus, denn die Vögel brauchen nun besonders viel Energie. Du kannst Fettfutter und Meisenknödel selber machen und an geeigneten Futterstellen befestigen.
Körnerfresser freuen sich über einen Mix aus Haferflocken, gehackten Nüssen, Leinsamen, Hanfsaat und Sonnenblumenkernen. Dieser Nuss-Kern-Mix liefert aufgrund des hohen Fettanteils reichlich Energie, ist aber zugleich ein naturbelassenes Vogelfutter.
Reines Fett wie etwa aus Butter oder Margarine ist für Vögel nicht geeignet!
Amseln, Drosseln, Rotkehlchen & Co. freuen sich an kalten Wintertagen über Weichfutter wie Rosinen, Haferkleie oder Äpfel.
Wichtig ist, dass nicht gefressenes Vogelfutter regelmäßig entfernt und das Vogefutterhaus sauber gehalten wird.
Bei der Winterfütterung sollten folgende Grundregeln ausreichend Beachtung finden:
- Wildvögel sollten regelmäßig gefüttert werden, denn sie verlassen sich fest auf eine einmal gefundene Nahrungsquelle.
- Küchenreste sind kein geeignetes Vogelfutter, denn salzreiche, quellende Nahrungsmittel können für Wildvögel sehr gefährlich sein.
- Verfüttere nur artgerechtes Futter und versuche, jedem Vögelchen etwas Passendes anzubieten.
- Großfutterstellen sind nicht ideal, denn hier können sich Krankheiten besonders rasch ausbreiten. Stelle daher lieber mehrere Wasser- und Vogelfutterstellen auf.
- Futterstellen müssen auch im Winter regelmäßig gereinigt werden.
- Im Winter brauchen Vögel nicht nur geeignetes Futter, sondern auch täglich frisches Wasser, zum Beispiel aus der Vogeltränke!
DIY-Vogelfutter: Welche Zutaten sind geeignet und welche nicht?
Das Vogelfutterangebot sollte so vielfältig wie nur möglich sein, denn damit kannst du viele verschiedene Wildvogelarten begeistern.
Sonnenblumenkerne, aber auch Hanfsamen und Kürbiskerne sind eine gute Basis für selbst gemachtes Vogelfutter, vor allem für Körnerfresser, denn diese Zutaten punkten mit einem hohen, wertvollen Fettgehalt.
Zusätzlich sind folgende Zutaten für die DIY-Vogelfutterherstellung geeignet:
- Gehackte Erdnüsse
- Gehackte Haselnusskerne
- Gehackte Walnüsse
- Hirse
- Haferflocken
- Buchweizenflocken
- Löwenzahn-, Distel- und Brennnesselsamen
- Leinsamen
- Bucheckern
Vögel, die Weichfutterfresser sind, können mit solchen Körnermischungen nur sehr wenig anfangen. Sie fressen zwar gerne kleine Krümel, doch sie bevorzugen eindeutig Weichfutter, denn dieses können sie mit ihrem Schnabel viel besser aufnehmen.
Folgende Zutaten sind für Weichfutterfresser ideal:
- Haferflocken
- Weizenkleie
- Hagebutten
- Beeren wie zum Beispiel Vogelbeeren, Sanddornbeeren, Holunderbeeren, Weißdornbeeren, Ebereschenbeeren, Schlehenbeeren und andere Wildbeeren.
- Korinthen, Rosinen und andere ungeschwefelte Trockenfrüchte
- Getrocknete Insekten
Viele der genannten Beeren kannst Du auch ganz einfach selbst sammeln und trocknen. Im Herbst findest Du etwa im Wald viele Früchte, doch ernte bitte nichts von gespritzten Feldern.
Welche Zutaten sind für die Herstellung von Vogelfutter nicht geeignet?
Folgende Zutaten vertragen Wildvögel nicht, denn ihr Magen ist nicht für die Verdauung geschaffen. Im schlimmsten Fall können die Tiere sogar versterben, wenn sie mit solchen Zutaten gefüttert werden:
- Gewürzte Zutaten
- Gesalzene Lebensmittel
- (trockenes) Brot
- Speisereste
Welches Fett ist für Vogelfutter am besten geeignet?
Wenn Du nährstoffreiches Vogelfutter selber machen möchtest, brauchst Du ein pflanzliches oder tierisches Fett als Grundlage.
Als tierisches Fett kannst Du zum Beispiel Schweineschmalz oder auch Rindertalg verwenden. Diese Fettarten findest Du bei jedem lokalen Metzger oder im Onlinefachhandel. Beim Onlinekauf solltest Du aber immer auf vertrauenswürdige Hersteller und eine hohe Produktqualität setzen.
Tipp: Wähle am besten Fett in Bio-Qualität, denn das ist gesünder und hochqualitativer!
Als pflanzliches Fett ist Kokosfett eine sehr gute Wahl. Ergänzend kann auch Pflanzenöl wie zum Beispiel Olivenöl oder Rapsöl verwendet werden, damit die Futtermasse auch bei eisig-kalten Temperaturen nicht brüchig oder zu hart wird.
DIY-Rezepte: Vogelfutter selber machen
Im Folgenden findest Du einige Rezepte, wie Du Vogelfutter selber machen kannst.
Selbst gemachtes Fettfutter für Vögel
Zutaten:
- 250 g Kokosfett
- 300 g zarte Haferflocken
- 250 g Schweineschmalz (nicht gesalzen!)
- 250 g Sonnenblumenkerne
- 50 g gehackte Haselnüsse
- 50 g gehackte Erdnüsse
So geht´s
- Zunächst das Kokosfett und das Schweineschmalz bei schwacher Hitzezufuhr erhitzen.
- Sobald das Fett flüssig ist, die Haferflocken, die Sonnenblumenkerne und die Nüsse unterrühren.
- Anschließend den Topf von der Kochstelle nehmen und die Masse gut auskühlen lassen. Dabei immer wieder mal umrühren, damit die Masse nicht am Topf festkleben kann.
- Sobald eine knetbare Masse entstanden ist, kannst Du sie beliebig formen und an Wildvögel verfüttern.
Das Vogelfutter, das nicht sofort verfüttert wird, ist im Kühlschrank maximal sieben Tage lang haltbar. Du kannst es aber auch gerne portionieren und einfrieren. Im Gefrierschrank hält sich das DIY-Vogelfutter nämlich leicht einige Monate. Vor dem Verfüttern an die Vögel musst Du es aber natürlich vollständig auftauen lassen.
Vogelfutter für Weichfresser mit Rindertalg und Mehlwürmern
Das brauchst Du
- 2 EL Rapsöl
- 500 g Rindertalg
- 200 g getrocknete, nicht geschwefelte Früchte
- 200 g getrocknete Mehlwürmer
- 100 g Haferflocken (Feinblatt)
So geht´s
- Schmelze in einem ersten Arbeitsschritt den Rindertalg und rühre dann das Rapsöl ein.
- Gib dann die Trockenfrüchte, die Mehlwürmer sowie die Haferflocken hinzu und verrühre alles gründlich miteinander.
- Lasse die Mischung gut abkühlen und forme sie dann mit den Händen beliebig.
Alternativ kannst Du mit der Masse auch einen Futterbehälter befüllen (Ideen hierzu bekommst Du weiter unten in diesem Beitrag!).
Trockenobst-Hafer-Vogelfutter
Das brauchst Du
- 200 g Feinblatt-Haferflocken
- 150 g TK-Waldbeeren
- 100 g Rosinen
- 100 g nicht geschwefelte Trockenfrüchte
- 4 hartgekochte Eier
- 1 EL Olivenöl oder Sonnenblumenöl
So geht´s
- Weiche die Rosinen – am besten über Nacht – in Wasser ein.
- Vor der weiteren Zubereitung dann die Haferflocken in ein wenig Öl tränken.
- Schneide nun das Trockenobst in kleine Stücke, ebenso die hartgekochten Eier.
- Vermische nun alle Zutaten gründlich miteinander.
- Teile das Weichfutter im Idealfall in 100-Gramm-Portionen ein: Diese kannst Du entweder einfrieren oder auf mehrere kleinere Futterstellen verteilen.
Tipp für harte Winter:
Wenn Du magst, kannst Du diesem Rezept noch 200 g Rindertalg hinzufügen, um die Wildvögel mit nahrhaftem Futter für eisig kalte Tage zu stärken.
Vogelfutter selbst machen mit Kokosfett
Das brauchst Du
- 250 g Kokosfett
- 150 g Haferflocken
- 100 g Weizenkleie
- 50 g Rosinen (für Weichfutterfresser)
Oder für Körnerfresser anstatt der Rosinen:
- 100 g Sonnenblumenkerne
- 100 g Hanf-Saat
- 100 g gehackte Nüsse nach Belieben
So geht´s
- Schmelze zunächst einmal bei mittlerer Temperatur das Kokosfett.
- Mische dann die von Dir ausgewählten Körner zusammen (je nachdem ob das Futter für Körner- oder für Weichfutterfresser sein soll).
- Verteile nun Keks-Ausstechformen auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech und befülle sie bis knapp unter dem Rand mit der Hafer-, Samen- oder Nuss-Mischung.
- Gieße nun vorsichtig das leicht abgekühlte und nicht mehr ganz flüssige Kokosfettmasse hinzu.
- Alles gut abkühlen lassen.
Vogelfutter selber machen ohne Fett
Vogelfutter kannst Du auch ganz unkompliziert ohne Öl herstellen. Stelle dafür einfach eine eigene Körner-, Samen-, Nüsse- und Trockenobstmischung zusammen und biete diese im Vogelfutterhaus oder einer Futtersäule an.
Meisenknödel selber machen
Als Meisenknödel-Form eignen sich neben Blumentöpfen auch halbe Kokosnussschalen oder andere halbkugelige Gefäße. In der Mitte wird ein Kletterstöckchen oder ein Band angebracht. Oben brauchst Du eine Schlaufe zum Aufhängen des selbstgemachten Meisenknödels.
Das brauchst Du
- 150 g Fett (Rindertalgfett oder Kokosfett)
- 150 g Körnermischung (pro Knödel)
- 2 EL Rapsöl oder Sonnenblumenöl
So geht´s
- Zunächst das Fett schmelzen und dann mit den anderen Zutaten gründlich vermischen.
Fülle die noch zähflüssige Masse in Deine Schale bzw. in Dein Gefäß und schon kannst Du die Meisenglocke am Baum aufhängen. Sollte Dir das Aufhängen zu aufwendig sein, kannst Du auch aus der halb erstarrten Masse Meisenknödel formen und auf deinem Back- oder Küchenpapier gut abkühlen lassen.
Meisenringe selber machen
Auf ähnliche Weise kannst Du auch Meisenringe selber machen. Du brauchst dafür lediglich eine Mini-Guglhupf-Silikonform oder eine Silikon-Donutform sowie eine Naturkordel zum Aufhängen.
Das brauchst Du
- 250 g Kokosfett
- 150 g Nüsse, Körner, Samen, Trockenfrüchte nach Belieben
Zum Beispiel: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haferflocken, Walnüsse, Haselnüsse, Erdnüsse, getrocknete Aprikosen oder Rosinen.
Wichtig: Nüsse bitte nur in zerkleinerter Form verarbeiten.
So geht´s
- Lass das Kokosfett bei niedriger Temperatur in einem Topf auf dem Herd flüssig werden.
- Gib zwischenzeitlich Deine gewünschten Saaten, Körner und Nüsse in die Silikonform.
- Die Trockenfrüchte klein schneiden und ebenfalls in die Silikonformen füllen.
- Nun vorsichtig das flüssige Fett hinzugießen und abkühlen lassen.
- Sobald die Meisenringe fest sind, kannst Du sie aus der Form nehmen und mit einer Naturkordel an einem schattigen und vor Katzen geschütztem Ort aufhängen.
Tipp: Je nach Außentemperatur kannst Du die Meisenringe von November bis Februar aufhängen. Sobald es draußen zu warm wird und die Meisenringe zu viel Sonnenstrahlen abgekommen, solltest Du sie abnehmen, da das Fett sonst zu schmelzen beginnt.
Vogelfutter selber backen
Aus Haferflocken, Magerquark, Eiern und Pflanzenfett kannst Du einen energiereichen Futterkuchen für Wildvögel herstellen:
Das brauchst Du:
- 500 g fettarmer Quark (Magerquark)
- 3 Eier
- 400 g Pflanzenfett
- 300 g Haferflocken
- 100 g Rosinen (nicht geschwefelt)
- 100-150 g Vollkornmehl
- 250 g grob gehackte Nüsse nach Belieben (zum Beispiel Erdnüsse)
So geht´s
- Bringe in einem ersten Schritt das Pflanzenfett zum Schmelzen.
- Vermische dann alle Zutaten in einer Schüssel miteinander.
Tipp: Wenn Du Vogelfutter gerne mit Kindern selber machen möchtest, können diesen Zubereitungsschritt auch gerne die Kleinen übernehmen.
- Gibt das gesamte Gemisch in eine feuerfeste Backform und backe den Futterkuchen für die Vögel rund 15 bis 30 Minuten bei 180 Grad Celsius.
- Anschließend aus dem Ofen herausnehmen, auskühlen lassen und in kleinen Teilen an die Vögel verfüttern. Alternativ kannst Du auch mit Ausstechformen kleine Stücke ausstechen und diese backen.
Abgekühlte Futterkuchenteile können im Kühlschrank einige Tage lang aufbewahrt werden, im Gefrierschrank sogar sechs bis acht Monate.
Wichtig: Zerkleinere Nüsse immer vor der weiteren Verarbeitung, damit die Vögel sie später auch gut verzehren können.
Kreativ & dekorativ: In welche Formen kann das selbst gemachte Vogelfutter gefüllt werden?
Am besten geeignet sind Silikonformen, also ganz normale Backformen, doch auch Ausstechförmchen sind ideal geeignet um Dein selbst gemachtes Vogelfutter in Form zu bringen. Zudem gibt es aber noch viele weitere und richtig kreative Möglichkeiten:
- Vogelfutter in einem Kiefern- oder Tannenzapfen
Insbesondere Kiefernzapfen sind ein ausgezeichneter und zudem rein natürlicher Vogelfutterträger. Zudem sehen Zapfen am Baum auch sehr dekorativ aus.
Befestige am oberen Zapfenende eine Schnur. Trage dann das schon abgekühlte Fett-Futter-Gemisch auf den Zapfen auf und drücke es in die Zwischenräume.
Die Futter-Kieferzapfen kannst Du in Bäume, aber auch in kleine Sträucher hängen. Sie sind ideal für Kleinvögel wie Spatzen, Kohlmeisen oder Blaumeise. Tauben, Elstern und Krähen finden hingegen keinen Halt daran.
- Baumrinde als Vogelfutterträger
Trage die abgekühlte Futtermasse auf das Baumrindenstück auf und lege es einfach auf die Fensterbank. Alternativ kannst Du auch die Baumrinde mit einer Kordel im Garten oder auf dem Balkon aufhängen.
- Tassenfutter
Alte oder angestoßene Tassen sind ebenfalls ein idealer Vogelfutterspender. Fülle die Tasse einfach mit dem frisch gemachten, noch nicht komplett ausgehärteten Vogelfutter und stecke einen kleinen Stock als Sitzstange für die Wildvögel hinein.
Zum Aufhängen ziehst Du einfach eine Schnur durch den Tassenhenkel und schon kannst Du sie an jedem Zweig befestigen.
- Ausgehöhlte Orangen- oder Kokosnusshälfte
Höhle die Bio-Orange oder die Kokosnusshälfte aus und fülle die Vogelfuttermasse hinein. Einfach ein oder zwei Stäbchen als Sitzstangen hineinstecken und mit ein wenig Geschick einen Faden zum Aufhängen daran befestigen.
Diese Methode ist übrigens nur für den kalten Winter ideal, denn bei warmen Außentemperaturen kann die Schale zu schimmeln beginnen.
- Ausstechformen
Wenn Du magst, kannst Du auch klassische Keksausstecher verwenden, um Vogelfutter selber zu machen. Hier kannst Du richtig kreativ werden, denn es gibt unzählig viele Förmchen. Verwende aber eher grobe Formen wie zum Beispiel einen Kreis oder eine Blume. Sehr filigrane Ausstechförmchen wie etwa feine Tannenbaumspitzen oder dünne Sternspitzen können zu leicht brechen.
Tipp: Damit das Fett nicht aus der Form herausläuft, solltest Du zunächst nur eine geringe Fettmenge einfüllen, diese gut trocknen lassen und bei Bedarf noch ein wenig nachgießen
- Leere Toilettenpapierrolle als Futterkolben
Auch leere Toilettenpapierrollen sind sehr praktisch und können zudem sehr dekorativ gestaltet werden.
Schneide zunächst mit einer Schwere unten und oben zwei gegenüberliegende Löcher in die Rolle. Bestreiche die Papierrolle dann von außen mit weichem, aber nicht mehr flüssigem Fett und wälze es ordentlich in Vogelfutter, also in unterschiedlichen Trockenfrüchten, Saaten, Kernen und Nüssen.
Fädele durch die beiden oberen Löcher ein Band ein und verknote es. Durch die unteren Löcher kannst Du einen kleinen Ast schieben, damit auf beiden Seiten Vögelchen sitzen und essen können.
Befestige den Futterkolben an einem trockenen und windgeschützten Ort, damit sich die Papierrolle nicht auflöst, bevor die Vögelchen alles aufgefressen haben.
Tipp: Anstatt des Fettfutters kannst Du auch eine salzfreie Erdnussbutter verwenden. Das ist vor allem im Winter ein optimales Kraftfutter für Wildvögel!
- Gugelhupf-Form oder Mini-Muffin-Form
Eine sehr simple und ideale Variante, wenn Du Meisenknödel und Meisenringe selber machen möchtest, ist eine Gugelhupf- oder Muffin-Backform aus Silikon. Diese Formen werden einfach mit der flüssigen Fett-Körner-Mischung befüllt und anschließend zum Abkühlen stehen gelassen, bis eine stabile Futterform entsteht. Als Aufhängung wird einfach eine Schnur durch den Ring oder die Form gezogen und schon steht für die Wildvögel eine Futterstation bereit.
Silikonformen haben den großen Vorteil, dass das flüssige Fett zum einen nicht aus ihnen herauslaufen kann und zum anderen lässt sich das ausgehärtete, abgekühlte Vogelfutter später ganz einfach aus der Form herauslösen.
- Futterglocken
Eine solche Futterglocke besteht aus alten Blumentöpfen, Dosen oder auch aus Kokosnussschalen.
Im Wasserabzugsloch wird ein Zweig befestigt, der ca. 8 bis 10 Zentimeter überstehen soll. An diesem können sich die Vögel dann festhalten. In das Innere wir das Vogelfutter hineingegeben. Am oberen Ende kann es an einen Baum festigt werden. Wähle am besten einen schattigen Ort aus, denn warmen Temperaturen kann der Futterinhalt ansonsten herausfallen.
- Joghurtbecher als Futterform
Auch ein leerer Joghurtbecher kann sehr praktisch sein! Stich einfach ein kleines Loch in den Becherboden und fädele die Aufhänge-Schnur ein. Befülle dann den Joghurtbecher mit dem noch weichen Fettfutter. Sobald es ausgehärtet ist, kannst Du den Joghurtbecher ganz einfach aufschneiden und an einem Baumzweig befestigen. Du kannst auch gerne einen Ast an der Aufhänge-Kordel befestigen, damit sich die Vögel hinsetzen können.
Fazit: Vogelfutter selber machen
Wir alle können ganzjährig für wertvolle Futterstellen für Wildvögel sorgen, ganz egal ob im heimischen Garten oder auf dem Balkon. Für den Vogelschutz ist es ungemein wichtig, dass Vögel in jeglicher Hinsicht ideale Lebensbedingungen vorfinden: Hierzu gehören etwa geeignete Nist- und Brutplätze, aber auch natürliche Nahrungsquellen, Futter- und Trinkstellen.