Der Buchfink (lat: Fringilla coelebs) ist einer der häufigsten Vogelarten in Mitteleuropa, noch vor dem Haussperling. Der Singvogel gehört zur Familie der Finken und ist bei uns ein häufig anzutreffender Gartenbesucher. Dank seiner Färbung und seines markanten Gesangs ist er auch relativ leicht zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
Vogelporträt: Buchfink im Überblick
- Name: Buchfink (Fringilla coelebs)
- Aussehen: Brust und Rücken des Männchens sind rostrot, Nacken und Scheitel blaugrau, Bürzel graugrün, weiße Schwanzkanten und Flügelbinden. Weibchen unauffällig graubraun, mit Grünstich
- Zugverhalten: Standvogel / Kurzstreckenzieher
- Beobachtungszeitraum in Deutschland: Ganzjährig
- Futtertyp: Allesfresser
- Nistkasten: Keiner (Freibrüter)
- Lebensraum: Wälder, Gärten, Siedlungen, Parks, Kulturlandschaften
- Gefährdung: Nicht gefährdet
- Besonderheiten: Pickt am Boden mit schnellen Kopfbewegungen nach Futter
Äußere Merkmale der Buchfinken
Der Buchfink erreicht eine Körpergröße von 14 bis 18 cm und wiegt in der Regel zwischen 18 und 25 Gramm.
Die männlichen Buchfinken sind optisch besonders schön durch ihr prachtvolles Gefieder. Die Unterseite des Körpers des Männchens und auch dessen Kopfseiten sind braunrosa, rotbraun bis weinrot. Der Scheitel ist besonders in der warmen Jahreszeit intensiv blaugrau gefärbt.
Die Stirn des Männchens wird von einer schwarzen Farbe geziert, während der Rücken in einem kastanienbraunen Farbton erstrahlt. Der Bürzel ist grünlich gefärbt. Ebenfalls mit den Jahreszeiten variiert die Farbe des Schnabels des Männchens dieser Vogelart. Im Frühjahr ist dieser stahlblau. In den anderen Jahreszeiten ist er eher hornfarben.
Sowohl das Buchfinkweibchen als auch das Männchen weisen einen auffälligen weißen Schulterfleck auf. Des weiteren zeichnen sich beide Geschlechter der Buchfinken durch weiße Flügelbinden und äußere Steuerfedern aus.
Die Weibchen dieser Vogelart sind auf der Oberseite des Körpers olivgrau, während sich die Farbgebung der unteren Seite des Körpers etwas heller gestaltet, als bei den männlichen Vertretern. Der Schnabel des Weibchens verändert sich nicht, sondern ist das ganze Jahr über hellbraun bis hornfarben. Jungvögel des Buchfinken ähneln in ihrem Erscheinungsbild den Weibchen.
Buchfinken haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 5 Jahren.
Der Gesang der Buchfinken ist sehr markant und wird als Finkenschlag bezeichnet. Ab Ende Februar bekommt man ihn bei uns zu hören.
Natürlicher Lebensraum der Buchfinken
Der Buchfink kommt – außer auf Island und im nördlichen Teil Skandinaviens – in ganz Europa vor. Außerdem findet man ihn bis nach Mittelsibieren, in Vorderasien und in Nordafrika. Buchfinken aus Nord- und Osteuropa sind Zugvögel. In Mitteleuropa heimische Buchfinken sind Teilzieher. Die weiblichen Buchfinken ziehen meist weiter als die Männchen. Daher hat der Buchfink auch seinen lateinischen Namen „coelebs“ was auf deutsch soviel bedeutet wie „der Ehelose“.
Besonders gerne hält sich der Buchfink in Wäldern und Hecken auf, die er auch in großen und natürlich gestalteten Parkanlagen sowie in unseren Gärten findet.
Dort sieht man ihn häufig mit seinen charakteristischen Trippelschritten und mit nickendem Kopf auf dem Boden nach Futter suchen.
Paarung und Brutverhalten der Buchfinken
Der Buchfink brütet in Laub- oder in Mischwäldern sowie in Hecken. Die Brutzeit der Buchfinken beginnt in Mitteleuropa frühestens Ende März. In der Regel fangen diese Vögel jedoch erst im April mit der Brut an.
Die Tiere aus Marokko brüten von Ende März bis Anfang Juni. Im Südwesten der Kapprovinz brüten die Vögel dieser Art von September bis November.
Wie viele Bruten die Vögel im Jahr großziehen, kommt immer auf die jeweilige Klimazone an, in der sie sich befinden. In der Regel kann man jedoch sagen, dass bis zu zwei Jahresbruten stattfinden.
Die Weibchen übernehmen den Bau des dickwandigen, halbkugelförmigen Nests alleine. Für den Bau verwenden sie Wurzeln und Rindenfasern sowie Halme, Moose und Flechten. Inneren wird das Nest mit Haaren und Feldern gepolstert. Zu finden sind die Nester sowohl in Büschen, als auch in Astgabeln hoher Bäume.
Die Weibchen legen in der Regel vier bis sechs hellbraune bis weiß-bläuliche Eier mit dunkelbraunen Streifen und Flecken. Etwa 13 bis 14 Tage bebrütet sie alleine die Eier, bevor die Jungen schlüpfen. Nach dem Schlupf wird der Nachwuchs von beiden Elternteilen gefüttert. Auch hier übernimmt das Weibchen den Großteil der Arbeit. Nach etwa 14 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Etwa 14 bis 35 weitere Tage werden sie weiterhin von ihren Eltern mit Futter versorgt, bevor die Jungvögel eigenständig sind.
Buchfink: Natürliche Feinde und Gefahren
Zu den natürlichen Fressfeinden der Buchfinken gehören vor allem Falken, Katzen, Elstern, Marder und Rabenvögel. Durch die Abholzung der Wälder und damit die Zerstörung des Lebensraumes der Buchfinken, gehört auch der Mensch zu dessen Feinden. Zusätzlich entziehen wir Menschen dem Buchfink durch unsere konventionelle Landwirtschaft und den steigenden Einsatz von Pestiziden und Insektiziden seine Nahrungsgrundlage.
Der Buchfink gilt in Deutschland als nicht gefährdet.
Natürliches Futter der Buchfinken
Auf dem Speiseplan der Buchfinken stehen vor allem Insekten aller Art, Spinnen, Beeren und Samen. Diese Nahrung sucht der Buchfink hauptsächlich auf Bodenflächen mit spärlicher Vegetation.
Buchfinken nehmen Vogelfutterhäuser in unseren Gärten sehr gut an.