Der Haussperling (lat: Passer domesticus) ist bei den meisten Menschen in Deutschland besser als „Spatz“ bekannt. Der kleine Vogel gehört zu den weit verbreitetsten und bekanntesten Singvögeln. Weltweit gibt es über 500 Millionen Spatzen. An Orten, an denen sich der Mensch aufhält, ist auch der Haussperling zu finden. Ausnahmen sind hier nur sehr tropische Gebiete unserer Erde.

Inhaltsverzeichnis
- Vogelporträt: Der Haussperling im Kurzüberblick
- Die äußeren Merkmale des Haussperlings
- Der Gesang des Spatzes
- Natürlicher Lebensraum des Haussperlings
- Paarung und Brutverhalten des Haussperlings
- Feinde und Gefahren des Haussperlings
- Natürliches Alter
- Natürliches Futter des Haussperlings
- Eine passende Futterstelle für den Spatz einrichten
Vogelporträt: Der Haussperling im Kurzüberblick
- Name: Haussperling (Passer domesticus), Spatz
- Aussehen: Weibchen sind unscheinbar grau-braun gefärbt mit schwarz-braun gestreiftem Rücken, Männchen haben zusätzlich eine schwarze Kehle und einen schwarzen Latz, graue Scheitel und Wangen und einen braunen Kopfstreifen
- Zugverhalten: Standvogel
- Beobachtungszeitraum in Deutschland: Ganzjährig
- Futtertyp: Allesfresser
- Nistkasten: Vollhöhlen-Nistkasten mit Einfluglochgröße von mind. 32 bis 34 mm Durchmesser
- Lebensraum: Menschliche Siedlungsräume, Parks, Gärten
- Gefährdung: Nicht gefährdet
- Besonderheiten: Spatzen sind (fast) überall auf der Welt zu finden
Die äußeren Merkmale des Haussperlings
Der Haussperling gehört zu der Ordnung der Sperlingsvögel und ist etwas kräftiger als andere Singvögel dieser Ordnung. Bei einer Größe von etwa 14 bis 16 Zentimetern kann dieser bis zu 30 Gramm wiegen. Besonders markant ist der verhältnismäßig große Schnabel. Männliche und weibliche Spatzen unterscheiden sich deutlich in der Färbung. Das männliche Tier hat eine dunkelgraue, teilweise schwarze Kehle und einen dunklen Brustlatz. Der Scheitel ist ebenfalls gräulich gefärbt und die Wangen des Tieres sind hellbraun bis weiß. Der Scheitel wird von einem dunkelbraunen Streifen begrenzt, welcher von Auge zu Nacken reicht. Die Flügel sind ebenfalls in den Farbtönen schwarz, grau und weiß gefärbt. Sie haben eine Spannweite von bis zu 23 cm und eine Länge von 7 bis 8 cm. Die Brust des männlichen Haussperlings ist aschgrau gefärbt. Häufig sind die männlichen Tiere in Stadtzentren und industriellen Gegenden durch die Verschmutzung weniger auffällig gezeichnet.
Der weibliche Spatz ist deutlich unauffälliger gefärbt. Der Kopf ist graubraun und wird auch durch einen helleren Übergang von Auge zu Nacken gezeichnet. Die Flügel des Weibchens sind in einem hellen graubraun gefärbt, der Rücken fein gestreift. Die Jungen des Haussperlings sehen aus wie die weiblichen Tiere, sind nur an dem gelblichen Schnabelansatz zu erkennen. Dieser färbt sich einige Tage nachdem die Tiere flügge geworden sind, in die gewöhnliche Farbe um.

Einmal im Jahr, meist im Juli oder August findet eine Mauser statt. Hierbei wechseln die Haussperlinge das Gefieder. Jungtiere führen diesen Vorgang zwischen der sechsten und achten Lebenswoche durch. Um das Federkleid zu pflegen und vor Parasiten zu schützen, führen die Vögel häufig Staubbäder durch.
Der Gesang des Spatzes
Der Haussperling kommuniziert über unterschiedliche Gesänge. Beispielsweise gibt es für die Warnung vor Feinden am Boden einen anderen Ruf, als bei der Warnung vor Fressfeinden von oben. Der männliche Spatz „singt“ als einziger. Das für den Spatzen typische tschilpen ist unverwechselbar zu erkennen. Besonders faszinierend ist, dass die Haussperlinge auch Alarme von Amseln und Staren kopieren und die Alarmrufe anderer Arten verstehen können.
Natürlicher Lebensraum des Haussperlings
Wichtig für den Haussperling ist das ganz jährliche Vorkommen an Sämereien und Brutplätzen. Dies ist meist in Dörfern oder landwirtschaftlichen Gebieten gegeben. Doch auch in Städten, geschlossenen Hallen wie Einkaufszentren und zoologischen Gärten sind die Haussperlinge zu finden. Diese Art hat keine hohen Ansprüche an die Umgebung. Brutvorkommen sind zwischen 86 Meter unter NN und 4500 Meter über NN zu finden.
Der Spatz ist der weit verbreitetste Vogel auf der Erde und in fast allen Ländern vertreten. In tropischen Gebieten, China und der Polarregion sind jedoch keine Vögel dieser Art anzutreffen.
Paarung und Brutverhalten des Haussperlings
Der Spatz neigt zu gemeinschaftlichem Brüten, bei dem die Nester einen Abstand von ungefähr einem halben Meter haben. Geschützte Plätze, wie Dachnischen oder Mauerlöcher werden vom Haussperling für den Nestbau bevorzugt genutzt. Auch sehr beliebt sind Nistkästen, die vom Menschen angebracht werden können. Ist nicht ausreichend Brutraum verfügbar, bauen die Tiere auch von Zeit zu Zeit ein Nest im Baum, welches durch eine Art Dach geschützt wird. Hierbei wird zum Schutz vor Bodenfeinden eine Höhe von drei bis acht Metern gewählt.
Ein Haussperling erreicht die Geschlechtsreife am Ende des ersten Lebensjahres und wählt meist nur einen lebenslangen Partner aus. Stirbt dieser, findet sich jedoch schnell ein neuer Partner. In Europa findet die Brutzeit zwischen April und August statt. In dieser Zeit werden zwei bis vier Bruten aufgezogen. Die Erfolgschancen stehen hierbei jedoch bei der 3. und 4. Brut nicht so hoch wie bei den ersten beiden.
Mitte Februar beginnt in Europa meist die Balz. Hierbei besetzen die Männchen Nester und singen. Die Weibchen achten bei der Partnerwahl dann auf einen sicheren Nistplatz, den Gesang und das Anschwellen des Brustlatzes. Zeigt ein Weibchen Interesse, führt das Männchen den Nistplatz vor. Ist dieser in Ordnung, beginnt der stundenlang andauernde Gesang. Nicht selten ist beim Haussperling die Gruppenbalz. Hierbei wird ein Weibchen von bis zu acht männlichen Vögeln verfolgt. Diese versuchen durch Picken in die Kloake die Kopulation durchzuführen, was meist jedoch nicht geschieht.
Das Gelege einer Brut besteht meist aus vier bis sechs Eiern. Die Eier können je nach Weibchen weiß, grau oder sogar grünlich sein. Die Brutzeit dauert zwischen zehn und fünfzehn Tagen, kann sich aber auch auf bis zu zweiundzwanzig Tage ausdehnen. Sowohl Männchen, als auch Weibchen bebrüten die Eier abwechselnd. Ist der Nachwuchs geschlüpft, wird dieser zu Beginn vor allem mit Insekten und anschließend mit Körnern gefüttert. Die Jungvögel sind nach spätestens zwei Wochen selbstständig.
Feinde und Gefahren des Haussperlings
Zu den Feinden gehören vor allem größere Greifvögel und Raubtiere, die auf dem Boden leben. Hierzu gehören vor allem Katzen. In Stadtgebieten haben die Haussperlinge daher eine deutlich höhere Lebenserwartung als in ländlichen Regionen.
Natürliches Alter
Ein Haussperling wird im Idealfall bis zu 27 Monate alt. In diesen Wert ist die Lebenserwartung der Jungtiere ausgeschlossen. Werden diese mit einbezogen, liegt die durchschnittliche Lebensdauer nur noch bei 9 Monaten.
Natürliches Futter des Haussperlings
Spatzen ernähren sich vor allem von Getreidekörnern und wirbellosen Insekten wie Raupen. Besonders beliebt sind Gerste, Weizen und Hafer bei den Haussperlingen, die in ländlichen Regionen leben. In der Stadt sind die Vögel weniger wählerisch und nehmen auch Speiseabfälle der Menschen gerne an. Dies kennt wohl jeder, der gerne einmal draußen frühstückt. Hier kommt der Vogel sehr nah und bedient sich gerne einmal an den Krümeln.
Eine passende Futterstelle für den Spatz einrichten
Um den Haussperling in den Wintermonaten zu unterstützen, bietet sich ein Vogelfutterhaus an, welches mit passendem Vogelfutter befüllt wird. Das Haus sollte idealerweise hängend sein, damit Bodenfeinde dies nicht erreichen können.
