Insek­ten­ho­tels: Förde­rung von nütz­li­chen Insek­ten durch Nist­hil­fen

Unter­su­chun­gen des NABU zeigen: Die Biomasse der Flug­in­sek­ten ist in den letz­ten 30 Jahren an manchen Orten um bis zu 80% zurück gegan­gen. Grund hier­für sind vor allem die indus­tri­elle Land­wirt­schaft mit ihrer Mono­kul­tur und der immer weiter stei­gende Einsatz an Pesti­zi­den.

Für die übri­gen Insek­ten wird es außer­dem zuneh­mend schwie­ri­ger einen geeig­ne­ten Platz zu finden, an dem sie unge­stört nisten und über­win­tern können. Ein Grund dafür ist auch die Tatsa­che, dass wir Menschen uns immer weiter ausbrei­ten und beispiels­weise unsere Grund­stü­cke und Gärten meist pein­lich genau aufräu­men und unsere Garten­ab­fälle in der Regel fein säuber­lich in der Biotonne landen. Damit gehen wich­tige Lebens­räume der Insek­ten verlo­ren.

Auf dieser Seite erklä­ren wir Ihnen, wie Sie durch das Aufstel­len eines Insek­ten­ho­tels in Ihrem Garten Nütz­lin­gen wie Hummeln, Bienen und weite­ren Insek­ten­ar­ten einen geeig­ne­ten Platz zum Nisten und Über­win­tern bieten können, welcher Stand­ort sich am besten für die Nist­hilfe eignet und worauf Sie bei der Reini­gung des Insek­ten­ho­tels achten müssen. Zudem geben wir Ihnen viele weitere wich­tige Infor­ma­tio­nen zu den Themen Insek­ten­haus und Schutz unse­rer heimi­schen Insek­ten mit an die Hand.

Geeignetes Insektenhotel
Stehen­des Insek­ten­ho­tel mit geeig­ne­ter Füllung

Was sind Insek­ten­ho­tels?

Bei einem Insek­ten­ho­tel handelt es sich um eine künst­lich herge­stellte Über­win­te­rungs- und Nist­hilfe für Insek­ten. Solche Insek­ten­häu­ser (oder auch Nütz­lings­häu­ser genannt) finden bereits seit den 90er Jahren insbe­son­dere in natur­na­hen Gärten Verwen­dung. Diese Einrich­tun­gen gelten als leicht umsetz­bare Insek­ten­schutz­maß­nahme, die im Grunde von jeder­mann ohne viel Aufwand reali­siert werden kann.

Insektenhotel
Hängen­des Insek­ten­ho­tel mit geeig­ne­ter Füllung

Insek­ten­ho­tels sind mitt­ler­weile in vielen unter­schied­li­chen Größen und Vari­an­ten im Handel erhält­lich. In den meis­ten Fällen sind diese auf Insek­ten ausge­legt, die aus Gärt­ner­sicht als beson­ders nütz­lich gelten. Somit gibt es nicht nur einfa­che Einzel­bau­ten, sondern auch große Modelle sowie vorge­fer­tigte Bausätze mit beson­de­rer Ausstat­tung.

Indi­vi­du­elle und beson­ders große Insek­ten­häu­ser, auf die man häufig in öffent­li­chen Grün- und Park­an­la­gen trifft, werden in der Regel von Unter­neh­men errich­tet, die im Garten- und Land­schafts­bau tätig sind.

Es gibt sowohl frei­ste­hende Insek­ten­ho­tels, als auch solche, die an Bäumen oder Gebäu­de­wän­den hängend instal­liert werden.

Das Insek­ten­ho­tel erhielt seinen Namen einst aufgrund der Tatsa­che, dass die Konstruk­tio­nen in der Regel ein haus­ar­ti­ges Erschei­nungs­bild besit­zen und häufig mehr­stö­ckig sind.

Akti­ver Arten­schutz: Insek­ten­ho­tel kaufen und Insek­ten­ster­ben stop­pen

Wir leben in einer schnell­le­bi­gen Welt, in der die Digi­ta­li­sie­rung längst eine größere Rolle einge­nom­men hat, als die Natur. Doch wenn nicht bald ein Umden­ken statt­fin­det, wird es bald kritisch. Bereits vor vielen Jahren hatte ein unbe­kann­ter Autor fest­ge­stellt:

„Verschwin­den einmal die Bienen von der Erde, haben die Menschen nur noch vier Jahre zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäu­bung, keine Pflan­zen, keine Tiere und damit keine Menschen!“

Insekten mit Nisthilfen unterstützen

Und leider befin­den wir uns derzeit auf dem besten Weg dort­hin. Viel­leicht ist Ihnen auch schon aufge­fal­len, dass während der Fahr­ten im Auto deut­lich weni­ger Insek­ten an der Wind­schutz­scheibe und auf der Motor­haube veren­den, als noch vor ein paar Jahren. Das liegt nicht etwa daran, dass die Tiere mitt­ler­weile beson­ders vorsich­tig gewor­den sind und bewusst befah­rene Stra­ßen meiden, sondern viel­mehr ist der Bestand an Insek­ten in der vergan­ge­nen Jahren erheb­lich gesun­ken. Heute fällt selbst das Summen und Surren im Garten oder während eines Spazier­gangs erstaun­lich leise aus.

Kaum noch summende Bienen und Hummeln auf den Wiesen, nur noch wenige Schmet­ter­linge im Garten, die man bestau­nen kann. Und es werden immer weni­ger. In eini­gen Regio­nen beträgt der Rück­gang der Insek­ten bereits mehr als 80 Prozent im Vergleich zu den Bestän­den von vor 30 Jahren. Aber welche Gründe gibt es für das zuneh­mende Insek­ten­ster­ben?

Insek­ten als wich­tige Nütz­linge: Warum sinken die Bestands­zah­len

Für das Insek­ten­ster­ben gibt es verschie­dene Gründe. Einer­seits steht nicht mehr genü­gend Fläche für die klei­nen Tiere zur Verfü­gung, denn immer häufi­ger entste­hen Stra­ßen und Gebäude in den natür­li­chen Lebens­räu­men der Insek­ten. Auch an den Rändern der Felder gibt es kaum noch Wiesen­strei­fen, schließ­lich muss jeder Zenti­me­ter Nutz­flä­che möglichst effi­zi­ent genutzt werden.

Darüber hinaus werden kaum noch heimi­sche Pflan­zen ange­baut, sondern eher Rohstoffe für Biogas-Anla­gen. Das hat zur Folge, dass sich die Insek­ten ihre Nahrung aus immer größe­ren Entfer­nun­gen beschaf­fen müssen, um zu über­le­ben. Außer­dem führt das mangel­hafte Ange­bot an geeig­ne­ter Nahrung dazu, dass das Immun­sys­tem der Insek­ten geschwächt wird.

Anstatt eine blühende Land­schaft in seinen Gärten anzu­pflan­zen, entschei­det sich der Mensch zuneh­mend für eine pfle­ge­leichte Rasen­flä­che, Kies­wege und akku­rat geschnit­tene Hecken, sodass ein frühe­res Insek­ten­pa­ra­dies immer öfter in eine „Wüste“ verwan­delt wird.

Unsere Gärten sind kein guter Lebensraum für Insekten
Unsere Gärten sind kein guter Lebens­raum für Insek­ten

Aber auch der zuneh­mende Einsatz von Insek­ti­zi­den, Pesti­zi­den und Gift­stof­fen machen den Nütz­lin­gen das Leben immer schwe­rer. Die meis­ten Pflan­zen­schutz­mit­tel führen nicht direkt zum Tod der Insek­ten, sondern zur Orien­tie­rungs­lo­sig­keit, sodass die Tiere häufig nicht mehr nach Hause finden und zur leich­ten Beute für natür­li­che Feinde wie heimi­sche Vögel werden.

Auch der Klima­wan­del sorgt für eine zusätz­li­che Belas­tung der Insek­ten­po­pu­la­tion.

Warum soll­ten Sie ein Insek­ten­ho­tel aufstel­len?

Wie viele weitere Pflan­zen und Tiere sorgen auch die Insek­ten für das ökolo­gi­sche Gleich­ge­wicht. Als Bestäu­ber leis­ten die einen sehr hohen Beitrag, denn sie sichern unter ande­rem die Ernte von Äpfeln, Birnen, Erdbee­ren und ande­ren Früch­ten, Gemüse etc. Ohne eine Bestäu­bung würden sich die Früchte der Pflan­zen nicht entwi­ckeln können, sodass uns Menschen und auch den Tieren eine wich­tige Nahrungs­grund­lage fehlen würde.

Damit Insek­ten weiter­hin ihren nütz­li­chen Aufga­ben nach­ge­hen können, sind sie mitt­ler­weile auf die Hilfe des Menschen ange­wie­sen, denn es stehen den Tieren immer weni­ger geeig­nete Nist­plätze zur Verfü­gung. Das Insek­ten­haus dient ihnen als Über­win­te­rungs­mög­lich­keit, als Nist­hilfe und zur Brut­pflege sowie als Unter­schlupf.

Insekt am Insektenhaus
Biene am Insek­ten­haus

Je nach­dem, welche Mate­ria­lien Sie bei Ihrem Insek­ten­haus einset­zen, werden sich ganz unter­schied­li­che Insek­ten­ar­ten darin einnis­ten.

Wich­tig: Insek­ten­ho­tels müssen das ganze Jahr über drau­ßen blei­ben. Sie dürfen Ihr Insek­ten­haus somit nicht im Winter ins Warme brin­gen. Die Nütz­linge würden dann nämlich versu­chen, das Insek­ten­haus zu verlas­sen, obwohl noch Winter ist.

Insek­ten­ho­tel kaufen: Das Mate­rial ist beson­ders wich­tig

Stellt der Mensch Insek­ten­ho­tels inklu­sive einer geeig­ne­ten Füllung auf, finden viele Nütz­linge geeig­nete Nist­mög­lich­kei­ten, die sie mitt­ler­weile kaum noch in der Natur finden.

Das rich­tige Mate­rial für das Grund­ge­rüst des Insek­ten­hau­ses

Insek­ten­ho­tels werden fast ausschließ­lich aus Natur­ma­te­ria­lien herge­stellt. Als hölzerne Grund­lage für das Gerüst des Insek­ten­hau­ses eignen sich gut abge­la­gerte, trockene heimi­sche Hart­höl­zer wie Hasel­nuss, Buche, Eiche, Apfel oder Esche am besten. Weich­höl­zer wie Fichte neigen zur Riss­bil­dung und eige­nen sich daher nicht als Mate­rial für Insek­ten­ho­tels.

Vor allem, wenn Sie zu einem ferti­gen Insek­ten­haus aus dem dem Handel grei­fen möch­ten, werden Sie fest­stel­len, dass die meis­ten Modelle mit einer witte­rungs­be­stän­di­gen Lasur verse­hen sind. Dies ist für die Lang­le­big­keit und Witte­rungs­be­stän­dig­keit auch sinn­voll, schließ­lich steht das Insek­ten­haus in vielen Fällen unter freiem Himmel.

Aller­dings müssen Sie hier unbe­dingt darauf achten, dass es sich um unbe­denk­li­che Holz­schutz­mit­tel handelt, die keine Gefahr für die nisten­den Insek­ten darstel­len können. Schon die Gerü­che von behan­del­ten Hölzern können Insek­ten übri­gens davon abhal­ten Ihr Insek­ten­haus zu besie­deln. Im Zwei­fels­fall soll­ten Sie lieber auf unbe­han­delte Hölzer zurück­grei­fen – ideal wären FSC-zerti­fi­zierte Hölzer.

Um das Insek­ten­ho­tel vor Feuch­tig­keit zu schüt­zen, können Sie auch das Dach mit Dach­pappe schüt­zen.

Die rich­tige Füllung des Insek­ten­ho­tels

Damit das Insek­ten­ho­tel auch von verschie­de­nen Nütz­lin­gen besie­delt wird, kommt es auf die rich­tige Füllung an. Hin und wieder muss die Füllung des Insek­ten­ho­tels auch erneu­ert werden, wobei nur verschim­melte oder kaputte Teile ausge­tauscht werden müssen.

Für Insek­ten­ho­tels dienen als geeig­nete Füllung unter ande­rem:

  • Baum­schei­ben mit hohlen Bohr­lö­chern von 3, 4, 6, 8 und 10 mm Durch­mes­ser, die senk­recht zur ehema­li­gen Baum­rinde (also quer zur Holz­fa­ser) gebohrt werden sollen
  • Bambus­röhr­chen (mit 3-9 mm Durch­mes­ser des Hohl­raums und 10-20 cm Länge)
  • Schilf­rohre / Schilf­halme mit Hohl­raum
  • Weizen­röhr­chen mit Hohl­raum
  • Papp­röh­ren mit einem Innen­durch­mes­ser von etwa 8mm
  • Bienen­brett­chen
  • Lehm­steine
  • Bienen­steine aus gebrann­tem Ton
  • Holz­wolle (für Ohrwür­mer)
  • Senk­recht und einzeln ange­brachte mark­hal­tige Pflan­zen­stän­gel (z. B. von Rosen, Flie­der oder Brom­bee­ren)
Insektenhotel mit geeigneter Füllung
Insek­ten­ho­tel mit geeig­ne­ter Füllung

Sie können die verschie­de­nen Abtei­lun­gen eines Insek­ten­ho­tels also flexi­bel gestal­ten, damit möglichst viele unter­schied­li­che Arten darin eine Nist­mög­lich­keit finden.

Glatte und split­ter­freie Schnitt­kan­ten der verwen­de­ten Schilf-, Weizen oder Bambus­halme sind übri­gens die essen­ti­elle Grund­vor­aus­set­zung dafür, dass Insek­ten in ein Insek­ten­haus einzie­hen.

Das Insek­ten­haus und die Füllung sollte regel­mä­ßig über­prüft werden, um zu vermei­den, dass sich die Insek­ten von Ihrem Insek­ten­haus abwen­den. Wie die Reini­gung und Pflege im Einzel­nen ausse­hen sollte, erfah­ren Sie unten.

Insek­ten­ho­tels kaufen – unsere Empfeh­lun­gen:

Unge­eig­nete Insek­ten­ho­tels

Es gibt leider im Handel immer noch sehr viele Konstruk­tio­nen und Füllun­gen, die sich als abso­lut unge­eig­net für Insek­ten erwie­sen haben.

Dazu gehö­ren unter ande­rem Insek­ten­ho­tels mit folgen­den Füllun­gen:

  • Loch- / Ytong- / Gasbe­ton­steine
  • Holz­späne / Holz­stü­cke
  • Heu / Stroh
  • Tannen­zap­fen
  • Bambus­röh­ren mit zu großem Innen­durch­mes­ser
  • Holz­schei­ben mit Bohrun­gen längs zur Holz­fa­ser
Ungeeignetes Insektenhotel
Insek­ten­ho­tel mit unge­eig­ne­ter Füllung
Ungeeignetes Insektenhaus
Insek­ten­haus mit unge­eig­ne­ter Füllung

Solche Nist­hil­fen werden in den meis­ten Fällen nicht besie­delt. Darüber hinaus ist Schicht- und Weich­holz für ein Insek­ten­haus unge­eig­net, denn diese Mate­ria­lien lösen sich bei Feuch­tig­keit auf, bzw. bekom­men Risse. Zudem können sich die Insek­ten an dem meist unsau­be­ren Bohrun­gen die Flügel leicht verlet­zen. Kommt es bei Holz­schei­ben zur Riss­bil­dung zwischen den einzel­nen Bohrun­gen, werden die Gänge in der Regel nicht besie­delt. Solche Riss­bil­dung kommt vor allem dann vor, wenn die Bohrun­gen längs zur Holz­fa­ser gebohrt werden.

Warum die meis­ten Insek­ten­ho­tels nicht geeig­net sind, erfah­ren Sie im folgen­den Video:

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Einige Modelle im Handel sind zudem mit quer einge­bau­tem Schilf ausge­stat­tet, was eben­falls nicht besie­delt werden kann, weil die Tiere nicht in die Halme gelan­gen können. Sind die Schilf­halme unge­schützt am Insek­ten­haus ange­bracht, können sie durch die äuße­ren Witte­rungs­ein­flüsse bereits nach kurzer Zeit beschä­digt werden.

Grund­sätz­lich muss sicher­ge­stellt sein, dass sich keine Feuch­tig­keit zu den Nist­höh­len durch­ar­bei­tet, denn dies führt unwei­ger­lich zum Tod der Larven. Aber auch Pilze und Bakte­rien, die in das Innere des Insek­ten­ho­tels vordrin­gen können, sind in vielen Fällen für ein Larven­ster­ben verant­wort­lich.

In eini­gen Insek­ten­ho­tels findet man Plexi­glas­röhr­chen, um die Wild­bie­nen bei der Arbeit beob­ach­ten zu können. Diese sind leider für die Insek­ten völlig unge­eig­net, da Kondens­was­ser durch das undurch­läs­sige Mate­rial nicht verduns­ten kann.

In manchen ferti­gen Insek­ten­ho­tels finden sich leere Schne­cken­häu­ser als Nist­mög­lich­keit für Wild­bie­nen. Diese Füllung der Insek­ten­be­hau­sung ist unter Exper­ten durch­aus umstrit­ten. Manche Bienen­ar­ten schei­nen die leeren Schne­cken­be­häu­ser aber durch­aus anzu­neh­men. Wich­tig ist aller­dings, dass die Schne­cken­häu­ser nicht im Insek­ten­ho­tel fixiert werden. Sie sollen beweg­lich auf dem Boden des Insek­ten­hau­ses liegen, damit die Bienen die Schne­cken­be­hau­sun­gen selbst in eine geeig­nete Lage drehen können.

Welche Insek­ten wohnen im Insek­ten­haus?

In einem Insek­ten­haus können sich viele verschie­dene Insek­ten einfin­den. Wir möch­ten Ihnen nun einen klei­nen Über­blick über die Tiere geben, die am häufigs­ten das Ange­bot eines Insek­ten­ho­tels in Anspruch nehmen:

  • Die Soli­tär­biene: Zu den Wild- und Soli­tär­bie­nen gehö­ren die Löcher-, Seiden-, Masken-, Mauer- und Pelz­bie­nen. Diese Bienen­völ­ker nisten über­wie­gend in klei­nen Löchern bis ca. 10 cm Durch­mes­ser. Das Mutter­tier mauert die Eier ein. Die Larven schlüp­fen im Früh­ling und fres­sen sich sodann selbst einen Weg in die Frei­heit.
  • Der Ohrwurm: Das nacht­ak­tive Tier­chen mit der Zange am Hinter­leib versteckt sich tags­über meist unter Stei­nen, Bret­tern und derglei­chen, sodass der Mensch es kaum zu Gesicht bekommt. Ohrwür­mer nisten sich mit Vorliebe in Holz­wolle ein. Sie soll­ten aller­dings nicht mit ande­ren Bewoh­nern im glei­chen Insek­ten­ho­tel wohnen, da sie deren Brut fres­sen!
  • Die Hummel: Feld­hum­meln, Obst­hum­meln, Wiesen­hum­meln, Wald­hum­meln und Samt­hum­meln können sich im Insek­ten­ho­tel einnis­ten.
  • Die Wespe: Grab­wes­pen, Gold­wes­pen und Lehm­wes­pen legen in vorge­bohr­ten Löchern oder in hohlen Zwei­gen ihre Eier ab. Im Früh­jahr werden die Jung­tiere meist mit Blatt­läu­sen ernährt.
  • Die Masken­biene: Die Masken­bie­nen sind 5 bis 7 Milli­me­ter groß und besit­zen einen kurzen Rüssel. Die Tiere sammeln Pollen und Nektar in einer Honig­blase. Im Sommer werden mit Vorliebe Brom­bee­ren, Himbee­ren und Rosen bestäubt. Die Masken­bie­nen legen ihre Brut an unter­schied­li­chen Orten ab, wie im Mauer­werk, in hohlen Pflan­zen­stän­geln oder in Trocken­mau­ern. Oft ist der Durch­mes­ser des Ganges 2 bis 4 Milli­me­ter groß.
  • Die Seiden­biene: Sie besitzt ein dich­tes Haar­kleid, mit dem sie Pollen einsam­melt und ist rund 8 – 9 Milli­me­ter groß. Wenn Sie diesen Tieren beispiels­weise Rein­farn oder Scharf­garbe in Ihrem Garten anbie­ten, stehen die Chan­cen gut, dass sich Seiden­bie­nen dort in Ihrem Insek­ten­haus einnis­ten.
  • Die Blatt­schnei­der­biene: Die Blatt­schnei­der­bie­nen haben einen schar­fen Ober­kie­fer, mit dem sie aus Rosen, Flie­der­blät­tern und Pappeln ovale Ausschnitte heraus­schnei­den und diese in der Nähe ihrer Nist­höhle ausle­gen. Sie bauen ihre Höhle in altem, vorzugs­weise morschem Holz, in Erde oder in mark­hal­ti­gen Pflan­zen­stän­geln. Sie benö­tigt in einem Insek­ten­haus Löcher mit einem Durch­mes­ser von 5 bis 6 Milli­me­ter.
  • Die große Woll­biene: Die große Woll­biene ist mit ihrem unbe­haar­ten Hinter­leib, der mit gelben Quer­strei­fen verse­hen ist, optisch fast unver­kenn­bar. Die Woll­biene schabt für den Nest­bau Fasern von Pflan­zen­stie­len ab. Der Brut­platz kann aus einer durch­bohr­ten Hart­holz­scheibe oder einer Bambus­röhre bestehen. Woll­bie­nen haben unter ande­rem eine Vorliebe für Taub­nes­seln, Stroh­blu­men und Königs­ker­zen.

Der opti­male Stand­ort des Insek­ten­ho­tels

Um sicher­zu­stel­len, dass sich auch möglichst viele unter­schied­li­che Insek­ten­ar­ten in Ihr Insek­ten­haus einnis­ten, ist die Wahl des rich­ti­gen Stand­orts von großer Bedeu­tung. Sie können Ihre Insek­ten­ho­tels grund­sätz­lich auf einer Terrasse, auf dem Balkon oder im Garten plat­zie­ren. Aller­dings soll­ten Sie dabei unbe­dingt einige Aspekte beach­ten, damit Sie den idea­len Stand­ort wählen und als Insek­ten­ho­te­lier auch ein guter Gast­ge­ber sind.

Ist das Insek­ten­haus dauer­haft Kälte und Feuch­tig­keit ausge­setzt, wird es mit Sicher­heit von einem Groß­teil der Nütz­linge gemie­den. Deshalb soll­ten Sie im Ideal­fall einen Stand­ort im Süden wählen und niemals in Rich­tung der Wetter­seite. Bei Balko­nen muss beson­ders gut darauf geach­tet werden, dass das Insek­ten­haus genü­gend Sonne abbe­kommt.

Ein Stand­ort, auf dem nahezu ganz­tä­gig die Sonne steht, gilt als ideal, denn dies hat zwei wich­tige Vorteile: Zum einen trock­net die Füllung deut­lich schnel­ler ab, zum zwei­ten brau­chen die Larven ausrei­chend Sonnen­ein­strah­lung bzw. Wärme, um über­haupt im Früh­jahr schlüp­fen zu können.

Darüber hinaus ist es wich­tig, dass eine ausrei­chende Höhe für die Plat­zie­rung Ihres Insek­ten­ho­tels zu wählen. So soll­ten Sie es mindes­tens 50 cm über dem Boden plat­zie­ren, damit es sowohl vor poten­zi­el­len Fein­den gut geschützt ist, als auch vor Boden­nässe. Um die Insek­ten vor Vögeln zu schüt­zen, kann es dort aufge­stellt bzw. aufge­hängt werden, wo sich häufi­ger Menschen aufhal­ten, denn dies hält den flie­gen­den Fress­feind davon ab, sich dem Insek­ten­haus zu nähern. Außer­dem soll­ten Sie darauf achten, dass das Insek­ten­haus Vögeln keine Lande­bahn bietet. Zusätz­lich kann das Anbrin­gen eines Schutz­drah­tes im Absand von etwa 5cm zum Insek­ten­ho­tel sinn­voll sein.

Sie soll­ten zudem darauf achten, dass das Insek­ten­ho­tel stabil steht oder hängt. Ein baumeln­des Insek­ten­ho­tel wird von den meis­ten Insek­ten nicht gut ange­nom­men.

Wie können einzelne Insek­ten geför­dert werden?

Natür­lich lassen sich die meis­ten Insek­ten am liebs­ten dort nieder, wo ein reich­hal­ti­ges Buffet zur Verfü­gung steht. Deshalb ist es sinn­voll, wenn in der Nähe des Insek­ten­ho­tels eine Nahrungs­quelle zur Verfü­gung steht. Als beson­ders vorteil­haft entpup­pen sich beispiels­weise blüten­rei­che heimi­sche Pflan­zen, die in unmit­tel­ba­rer Nähe vorhan­den sind. Insbe­son­dere Schmet­ter­linge und Wild­bie­nen finden so mehr als genü­gend Nektar und Pollen.

Wir empfeh­len diese Samen um eine Insek­ten­freund­li­che Umge­bung zu schaf­fen:

Die Schäd­lings­be­kämp­fer unter den Insek­ten lassen sich hinge­gen beson­ders gerne dort nieder, wo beispiels­weise von Blatt­läu­sen befal­lene Pflan­zen und Sträu­cher vorhan­den sind. Mari­en­kä­fer, Flor­flie­gen und Ohrwür­mer werden es Ihnen danken!

Im Grund brau­chen Insek­ten ansons­ten nicht sehr viel, um sich wohl zu fühlen. Ein leben­di­ges Ökosys­tem in Ihrem Garten ist jeden­falls Gold wert, wenn es darum geht, verschie­dene Insek­ten­ar­ten anzu­lo­cken. Vor allem natur­nahe Gärten haben verschie­dene Vorteile, von denen nicht nur Sie selbst profi­tie­ren können, sondern auch die Insek­ten sowie unsere Umwelt. So schont ein natur­na­her Garten die Böden und reichert ihn mit Leben an, die Garten­pflege ist einfach und zahl­rei­che Insek­ten finden hier einen geeig­ne­ten Unter­schlupf. Je mehr Insek­ten Sie in Ihrem Garten haben, desto besser werden Sie heimi­sche Vögel in Ihrem Garten beob­ach­ten können. Vielen von ihnen dienen Insek­ten nämlich als Nahrungs­grund­lage.

Insek­ten­freund­li­che Pflan­zen finden Sie hier*.

Insek­ten­ho­tel kaufen: Verschie­dene Insek­ten­ho­tels im Über­blick

Wenn Sie ein Insek­ten­ho­tel kaufen möch­ten, stehen Ihnen im Handel verschie­dene Vari­an­ten zur Verfü­gung. Sie können sich für ein allge­mei­nes Insek­ten­ho­tel entschei­den, welches verschie­de­nen Nütz­lin­gen ein artge­rech­tes Quar­tier bietet. Es gibt aber auch ganz spezi­elle Modelle, welche ausschließ­lich eine bestimmte Insek­ten­ar­ten anlo­cken sollen:

Wild­bie­nen­ho­tel

Wild­bie­nen­ho­tels werden aus massi­vem Holz gefer­tigt und sind mit Löchern, Bohrun­gen und Röhren verse­hen, die für die Einnis­tung der Wild­biene opti­male Voraus­set­zun­gen bietet. Die Wild­biene, die mitt­ler­weile als gefähr­de­tes Insekt auf der Roten Liste steht, wird ihr neues Quar­tier dank­bar bezie­hen und sich anschlie­ßend um die Bestäu­bung in Ihrem Garten kümmern.

Unsere Bienen­haus-Empfeh­lun­gen:

Hummel­ho­tel / Hummel­haus

Hummeln sind wich­tige Bestäu­ber in Ihrem Garten. Ein Hummel­ho­tel besteht in der Regal aus einem Holz­kas­ten mit wetter­ge­schütz­tem Dach. Es hat nur ein einzel­nes Anflug­loch, das sich sehr nahe an der Erdober­flä­che befin­den sollte. Einige Hummel­häu­ser haben vor dem Einflug­loch einen Schutz um Wachs­mot­ten abzu­hal­ten, die sich gerne in Hummel­häu­sern einnis­ten.

Als opti­ma­ler Stand­ort für das Hummel­haus bietet sich ein geschütz­ter, schat­ti­ger Platz mit gera­der Ober­flä­che an. Ein Hummel­ho­tel wird mit Säge­mehl, spezi­el­ler natür­li­cher Pols­ter­wolle (Kapok) gefüllt um den Hummeln eine opti­male Umge­bung zu schaf­fen.

In diesem Video erfah­ren Sie mehr zum Hummel­haus:

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Unsere Hummel­haus-Empfeh­lung:

Hummelhaus von Erdenfreund
Wir empfeh­len das Hummel­haus von Erden­freund (Werbung)*

Mari­en­kä­fer­haus und Flor­flie­gen­haus

Im Handel werden verschie­denste Mari­en­kä­fer- und Flor­flie­gen­häu­ser ange­bo­ten. Manche bestehen aus Holz mit Einflug­lö­chern andere sind gefüllt mit Stroh oder Tannen­zap­fen. Solche Nist­hil­fen für Mari­en­kä­fer und Flor­flie­gen funk­tio­nie­ren nicht. Diese Insek­ten über­win­tern viel lieber in morschem Totholz. Diese Insek­ten brau­chen in der Regel auch keine Über­win­te­rungs­hilfe, da sie immer noch genü­gend Plätze finden. Sie sind eher gefähr­det durch den Wegfall ihrer natür­li­chen Nahrungs­grund­lage. Mit einer natur­na­hen Garten­ge­stal­tung ist Mari­en­kä­fern und Flor­flie­gen also besser gehol­fen als mit einem Insek­ten­haus.

Schmet­ter­lings­ho­tel

Schmet­ter­lings­ho­tels lassen sich im Handel durch einen senk­rech­ten Einflug­schlitz erken­nen. Der läng­li­che Haus­kor­pus soll unse­ren 6 heimi­schen Schmet­ter­lings­ar­ten, die als Schmet­te­ring bei uns über­win­tern (C-Falter, Tagpfau­en­auge, Zitro­nen­fal­ter, Trau­er­man­tel, Klei­ner Fuchs und Großer Fuchs) ein idea­les Winter­quar­tier bieten. Leider schei­nen Schmet­ter­linge diese Nist­mög­lich­kei­ten aller­dings nicht zu nutzen. Es sind uns weder Berichte noch Beleg­fo­tos bekannt.

Die Reini­gung des Insek­ten­ho­tels

Im Grunde ist eine Reini­gung des Insek­ten­ho­tels nur in Ausnah­me­fäl­len nötig. Wenn über­haupt, soll­ten Sie ausschließ­lich klares Wasser für die Reini­gung des Insek­ten­ho­tels nutzen, denn Reini­gungs­mit­tel hinter­las­sen Fremd­ge­rü­che, die unter Umstän­den die Insek­ten vertrei­ben könn­ten. Für eine Imprä­gnie­rung von außen sollte eben­falls auf chemi­sche Mittel verzich­tet werden. Wenn über­haupt, können Sie etwas natür­li­ches Bienen­wachs oder Olivenöl für die Pflege des Äuße­ren des Insek­ten­ho­tels nutzen. Die benutz­ten Gänge in einem Insek­ten­haus soll­ten Sie keines­falls reini­gen, denn das wird von den Insek­ten selbst erle­digt.

Spin­nen ernäh­ren sich vorzugs­weise von Insek­ten. So ist es möglich, dass die frisch geschlüpf­ten Nütz­linge bereits bei ihrem ersten Ausflug Opfer einer hung­ri­gen Spinne werden. In erster Linie ist es also bei der Reini­gung des Insek­ten­ho­tels wich­tig, die Spinn­we­ben rund um das Nütz­lings­haus zu entfer­nen. Viel mehr ist gar nicht notwen­dig. Auch die Füll­ma­te­ria­lien müssen in der Regel nur ausge­tauscht werden sie verschim­melt oder beschä­digt sind.

Insek­ten­ho­tels selber bauen

Wenn Sie kein ferti­ges Insek­ten­ho­tel kaufen möch­ten, können Sie alter­na­tiv mit wenig Aufwand auch selbst ein passen­des Insek­ten­haus selber bauen. Dies hat in eini­gen Fällen gleich mehrere Vorteile. So hat der Bau des Insek­ten­ho­tels zunächst preis­li­che Vorteile, denn in vielen Fällen ist ein Groß­teil der benö­tig­ten Natur­ma­te­ria­lien für den Bau voll­kom­men kosten­los oder güns­tig erhält­lich. Zudem können Sie so natür­lich ganz indi­vi­du­ell über das Design des Insek­ten­ho­tels entschei­den, sodass es naht­los in die rest­li­che Garten­ge­stal­tung einge­fügt werden kann.

Hier finden Sie die passende Füllung für das selbst gebaute Insek­ten­ho­tel:

Zusätz­lich können Sie viel­leicht auch mit Ihren Kindern hand­werk­lich aktiv werden und haben gleich­zei­tig noch eine tolle Beschäf­ti­gung fürs Wochen­ende.

Im Inter­net sind zahl­rei­che Anlei­tungs­texte und -videos zu finden, in denen ausführ­lich beschrie­ben wird, wie Sie mit wenig Aufwand einen artge­rech­ten Unter­schlupf für zahl­rei­che Insek­ten­ar­ten bauen können. Leider werden auch hier oft falsche Füllun­gen wie Tannen­zap­fen etc. ange­prie­sen. Da Sie aber jetzt gut infor­miert sind, können Sie ganz einfach unge­eig­nete von geeig­ne­ten Bauan­lei­tun­gen für Insek­ten­ho­tels unter­schei­den.

Wich­tig beim Eigen­bau ist natür­lich immer die Wahl der rich­ti­gen Mate­ria­lien, eine ordent­li­che, saubere Arbeits­weise sowie der Verzicht auf chemi­sche Mate­ria­lien jegli­cher Art.

Mehr erfah­ren? Hier finden Sie passende Bücher zum Thema Insek­ten­ho­tels inklu­sive Bauan­lei­tun­gen:

Fazit: Insek­ten­ho­tel kaufen & Nütz­linge schüt­zen

Sie möch­ten von einem schö­nen blühen­den Garten sowie einer tollen Arten­viel­falt in Ihrem Garten profi­tie­ren? Dann soll­ten Sie in Erwä­gung ziehen, insek­ten­freund­li­che heimi­sche Pflan­zen in Ihrem Garen zu pflan­zen und ein Insek­ten­ho­tel zu kaufen oder selber zu bauen. Mit einem Insek­ten­ho­tel leis­ten Sie zum Arten­schutz einen äußerst wich­ti­gen Beitrag, denn Sie helfen den nütz­li­chen Insek­ten – wie Käfern, Bienen etc. – beim Nisten und bei der Über­win­te­rung.

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