Untersuchungen des NABU zeigen: Die Biomasse der Fluginsekten ist in den letzten 30 Jahren an manchen Orten um bis zu 80% zurück gegangen. Grund hierfür sind vor allem die industrielle Landwirtschaft mit ihrer Monokultur und der immer weiter steigende Einsatz an Pestiziden.
Für die übrigen Insekten wird es außerdem zunehmend schwieriger einen geeigneten Platz zu finden, an dem sie ungestört nisten und überwintern können. Ein Grund dafür ist auch die Tatsache, dass wir Menschen uns immer weiter ausbreiten und beispielsweise unsere Grundstücke und Gärten meist peinlich genau aufräumen und unsere Gartenabfälle in der Regel fein säuberlich in der Biotonne landen. Damit gehen wichtige Lebensräume der Insekten verloren.
Auf dieser Seite erklären wir Ihnen, wie Sie durch das Aufstellen eines Insektenhotels in Ihrem Garten Nützlingen wie Hummeln, Bienen und weiteren Insektenarten einen geeigneten Platz zum Nisten und Überwintern bieten können, welcher Standort sich am besten für die Nisthilfe eignet und worauf Sie bei der Reinigung des Insektenhotels achten müssen. Zudem geben wir Ihnen viele weitere wichtige Informationen zu den Themen Insektenhaus und Schutz unserer heimischen Insekten mit an die Hand.

Inhaltsverzeichnis [anzeigen]
Was sind Insektenhotels?
Bei einem Insektenhotel handelt es sich um eine künstlich hergestellte Überwinterungs- und Nisthilfe für Insekten. Solche Insektenhäuser (oder auch Nützlingshäuser genannt) finden bereits seit den 90er Jahren insbesondere in naturnahen Gärten Verwendung. Diese Einrichtungen gelten als leicht umsetzbare Insektenschutzmaßnahme, die im Grunde von jedermann ohne viel Aufwand realisiert werden kann.

Insektenhotels sind mittlerweile in vielen unterschiedlichen Größen und Varianten im Handel erhältlich. In den meisten Fällen sind diese auf Insekten ausgelegt, die aus Gärtnersicht als besonders nützlich gelten. Somit gibt es nicht nur einfache Einzelbauten, sondern auch große Modelle sowie vorgefertigte Bausätze mit besonderer Ausstattung.
Individuelle und besonders große Insektenhäuser, auf die man häufig in öffentlichen Grün- und Parkanlagen trifft, werden in der Regel von Unternehmen errichtet, die im Garten- und Landschaftsbau tätig sind.
Es gibt sowohl freistehende Insektenhotels, als auch solche, die an Bäumen oder Gebäudewänden hängend installiert werden.
Das Insektenhotel erhielt seinen Namen einst aufgrund der Tatsache, dass die Konstruktionen in der Regel ein hausartiges Erscheinungsbild besitzen und häufig mehrstöckig sind.
Aktiver Artenschutz: Insektenhotel kaufen und Insektensterben stoppen
Wir leben in einer schnelllebigen Welt, in der die Digitalisierung längst eine größere Rolle eingenommen hat, als die Natur. Doch wenn nicht bald ein Umdenken stattfindet, wird es bald kritisch. Bereits vor vielen Jahren hatte ein unbekannter Autor festgestellt:
„Verschwinden einmal die Bienen von der Erde, haben die Menschen nur noch vier Jahre zu leben. Keine Biene mehr, keine Bestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere und damit keine Menschen!“

Und leider befinden wir uns derzeit auf dem besten Weg dorthin. Vielleicht ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass während der Fahrten im Auto deutlich weniger Insekten an der Windschutzscheibe und auf der Motorhaube verenden, als noch vor ein paar Jahren. Das liegt nicht etwa daran, dass die Tiere mittlerweile besonders vorsichtig geworden sind und bewusst befahrene Straßen meiden, sondern vielmehr ist der Bestand an Insekten in der vergangenen Jahren erheblich gesunken. Heute fällt selbst das Summen und Surren im Garten oder während eines Spaziergangs erstaunlich leise aus.
Kaum noch summende Bienen und Hummeln auf den Wiesen, nur noch wenige Schmetterlinge im Garten, die man bestaunen kann. Und es werden immer weniger. In einigen Regionen beträgt der Rückgang der Insekten bereits mehr als 80 Prozent im Vergleich zu den Beständen von vor 30 Jahren. Aber welche Gründe gibt es für das zunehmende Insektensterben?
Insekten als wichtige Nützlinge: Warum sinken die Bestandszahlen
Für das Insektensterben gibt es verschiedene Gründe. Einerseits steht nicht mehr genügend Fläche für die kleinen Tiere zur Verfügung, denn immer häufiger entstehen Straßen und Gebäude in den natürlichen Lebensräumen der Insekten. Auch an den Rändern der Felder gibt es kaum noch Wiesenstreifen, schließlich muss jeder Zentimeter Nutzfläche möglichst effizient genutzt werden.
Darüber hinaus werden kaum noch heimische Pflanzen angebaut, sondern eher Rohstoffe für Biogas-Anlagen. Das hat zur Folge, dass sich die Insekten ihre Nahrung aus immer größeren Entfernungen beschaffen müssen, um zu überleben. Außerdem führt das mangelhafte Angebot an geeigneter Nahrung dazu, dass das Immunsystem der Insekten geschwächt wird.
Anstatt eine blühende Landschaft in seinen Gärten anzupflanzen, entscheidet sich der Mensch zunehmend für eine pflegeleichte Rasenfläche, Kieswege und akkurat geschnittene Hecken, sodass ein früheres Insektenparadies immer öfter in eine „Wüste“ verwandelt wird.

Aber auch der zunehmende Einsatz von Insektiziden, Pestiziden und Giftstoffen machen den Nützlingen das Leben immer schwerer. Die meisten Pflanzenschutzmittel führen nicht direkt zum Tod der Insekten, sondern zur Orientierungslosigkeit, sodass die Tiere häufig nicht mehr nach Hause finden und zur leichten Beute für natürliche Feinde wie heimische Vögel werden.
Auch der Klimawandel sorgt für eine zusätzliche Belastung der Insektenpopulation.
Warum sollten Sie ein Insektenhotel aufstellen?
Wie viele weitere Pflanzen und Tiere sorgen auch die Insekten für das ökologische Gleichgewicht. Als Bestäuber leisten die einen sehr hohen Beitrag, denn sie sichern unter anderem die Ernte von Äpfeln, Birnen, Erdbeeren und anderen Früchten, Gemüse etc. Ohne eine Bestäubung würden sich die Früchte der Pflanzen nicht entwickeln können, sodass uns Menschen und auch den Tieren eine wichtige Nahrungsgrundlage fehlen würde.
Damit Insekten weiterhin ihren nützlichen Aufgaben nachgehen können, sind sie mittlerweile auf die Hilfe des Menschen angewiesen, denn es stehen den Tieren immer weniger geeignete Nistplätze zur Verfügung. Das Insektenhaus dient ihnen als Überwinterungsmöglichkeit, als Nisthilfe und zur Brutpflege sowie als Unterschlupf.

Je nachdem, welche Materialien Sie bei Ihrem Insektenhaus einsetzen, werden sich ganz unterschiedliche Insektenarten darin einnisten.
Wichtig: Insektenhotels müssen das ganze Jahr über draußen bleiben. Sie dürfen Ihr Insektenhaus somit nicht im Winter ins Warme bringen. Die Nützlinge würden dann nämlich versuchen, das Insektenhaus zu verlassen, obwohl noch Winter ist.
Insektenhotel kaufen: Das Material ist besonders wichtig
Stellt der Mensch Insektenhotels inklusive einer geeigneten Füllung auf, finden viele Nützlinge geeignete Nistmöglichkeiten, die sie mittlerweile kaum noch in der Natur finden.
Das richtige Material für das Grundgerüst des Insektenhauses
Insektenhotels werden fast ausschließlich aus Naturmaterialien hergestellt. Als hölzerne Grundlage für das Gerüst des Insektenhauses eignen sich gut abgelagerte, trockene heimische Harthölzer wie Haselnuss, Buche, Eiche, Apfel oder Esche am besten. Weichhölzer wie Fichte neigen zur Rissbildung und eigenen sich daher nicht als Material für Insektenhotels.
Vor allem, wenn Sie zu einem fertigen Insektenhaus aus dem dem Handel greifen möchten, werden Sie feststellen, dass die meisten Modelle mit einer witterungsbeständigen Lasur versehen sind. Dies ist für die Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit auch sinnvoll, schließlich steht das Insektenhaus in vielen Fällen unter freiem Himmel.
Allerdings müssen Sie hier unbedingt darauf achten, dass es sich um unbedenkliche Holzschutzmittel handelt, die keine Gefahr für die nistenden Insekten darstellen können. Schon die Gerüche von behandelten Hölzern können Insekten übrigens davon abhalten Ihr Insektenhaus zu besiedeln. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber auf unbehandelte Hölzer zurückgreifen – ideal wären FSC-zertifizierte Hölzer.
Um das Insektenhotel vor Feuchtigkeit zu schützen, können Sie auch das Dach mit Dachpappe schützen.
Die richtige Füllung des Insektenhotels
Damit das Insektenhotel auch von verschiedenen Nützlingen besiedelt wird, kommt es auf die richtige Füllung an. Hin und wieder muss die Füllung des Insektenhotels auch erneuert werden, wobei nur verschimmelte oder kaputte Teile ausgetauscht werden müssen.
Für Insektenhotels dienen als geeignete Füllung unter anderem:
- Baumscheiben mit hohlen Bohrlöchern von 3, 4, 6, 8 und 10 mm Durchmesser, die senkrecht zur ehemaligen Baumrinde (also quer zur Holzfaser) gebohrt werden sollen
- Bambusröhrchen (mit 3-9 mm Durchmesser des Hohlraums und 10-20 cm Länge)
- Schilfrohre / Schilfhalme mit Hohlraum
- Weizenröhrchen mit Hohlraum
- Pappröhren mit einem Innendurchmesser von etwa 8mm
- Bienenbrettchen
- Lehmsteine
- Bienensteine aus gebranntem Ton
- Holzwolle (für Ohrwürmer)
- Senkrecht und einzeln angebrachte markhaltige Pflanzenstängel (z. B. von Rosen, Flieder oder Brombeeren)

Sie können die verschiedenen Abteilungen eines Insektenhotels also flexibel gestalten, damit möglichst viele unterschiedliche Arten darin eine Nistmöglichkeit finden.
Glatte und splitterfreie Schnittkanten der verwendeten Schilf-, Weizen oder Bambushalme sind übrigens die essentielle Grundvoraussetzung dafür, dass Insekten in ein Insektenhaus einziehen.
Das Insektenhaus und die Füllung sollte regelmäßig überprüft werden, um zu vermeiden, dass sich die Insekten von Ihrem Insektenhaus abwenden. Wie die Reinigung und Pflege im Einzelnen aussehen sollte, erfahren Sie unten.
Insektenhotels kaufen – unsere Empfehlungen:
Ungeeignete Insektenhotels
Es gibt leider im Handel immer noch sehr viele Konstruktionen und Füllungen, die sich als absolut ungeeignet für Insekten erwiesen haben.
Dazu gehören unter anderem Insektenhotels mit folgenden Füllungen:
- Loch- / Ytong- / Gasbetonsteine
- Holzspäne / Holzstücke
- Heu / Stroh
- Tannenzapfen
- Bambusröhren mit zu großem Innendurchmesser
- Holzscheiben mit Bohrungen längs zur Holzfaser


Solche Nisthilfen werden in den meisten Fällen nicht besiedelt. Darüber hinaus ist Schicht- und Weichholz für ein Insektenhaus ungeeignet, denn diese Materialien lösen sich bei Feuchtigkeit auf, bzw. bekommen Risse. Zudem können sich die Insekten an dem meist unsauberen Bohrungen die Flügel leicht verletzen. Kommt es bei Holzscheiben zur Rissbildung zwischen den einzelnen Bohrungen, werden die Gänge in der Regel nicht besiedelt. Solche Rissbildung kommt vor allem dann vor, wenn die Bohrungen längs zur Holzfaser gebohrt werden.
Warum die meisten Insektenhotels nicht geeignet sind, erfahren Sie im folgenden Video:
Einige Modelle im Handel sind zudem mit quer eingebautem Schilf ausgestattet, was ebenfalls nicht besiedelt werden kann, weil die Tiere nicht in die Halme gelangen können. Sind die Schilfhalme ungeschützt am Insektenhaus angebracht, können sie durch die äußeren Witterungseinflüsse bereits nach kurzer Zeit beschädigt werden.
Grundsätzlich muss sichergestellt sein, dass sich keine Feuchtigkeit zu den Nisthöhlen durcharbeitet, denn dies führt unweigerlich zum Tod der Larven. Aber auch Pilze und Bakterien, die in das Innere des Insektenhotels vordringen können, sind in vielen Fällen für ein Larvensterben verantwortlich.
In einigen Insektenhotels findet man Plexiglasröhrchen, um die Wildbienen bei der Arbeit beobachten zu können. Diese sind leider für die Insekten völlig ungeeignet, da Kondenswasser durch das undurchlässige Material nicht verdunsten kann.
In manchen fertigen Insektenhotels finden sich leere Schneckenhäuser als Nistmöglichkeit für Wildbienen. Diese Füllung der Insektenbehausung ist unter Experten durchaus umstritten. Manche Bienenarten scheinen die leeren Schneckenbehäuser aber durchaus anzunehmen. Wichtig ist allerdings, dass die Schneckenhäuser nicht im Insektenhotel fixiert werden. Sie sollen beweglich auf dem Boden des Insektenhauses liegen, damit die Bienen die Schneckenbehausungen selbst in eine geeignete Lage drehen können.
Welche Insekten wohnen im Insektenhaus?
In einem Insektenhaus können sich viele verschiedene Insekten einfinden. Wir möchten Ihnen nun einen kleinen Überblick über die Tiere geben, die am häufigsten das Angebot eines Insektenhotels in Anspruch nehmen:
- Die Solitärbiene: Zu den Wild- und Solitärbienen gehören die Löcher-, Seiden-, Masken-, Mauer- und Pelzbienen. Diese Bienenvölker nisten überwiegend in kleinen Löchern bis ca. 10 cm Durchmesser. Das Muttertier mauert die Eier ein. Die Larven schlüpfen im Frühling und fressen sich sodann selbst einen Weg in die Freiheit.
- Der Ohrwurm: Das nachtaktive Tierchen mit der Zange am Hinterleib versteckt sich tagsüber meist unter Steinen, Brettern und dergleichen, sodass der Mensch es kaum zu Gesicht bekommt. Ohrwürmer nisten sich mit Vorliebe in Holzwolle ein. Sie sollten allerdings nicht mit anderen Bewohnern im gleichen Insektenhotel wohnen, da sie deren Brut fressen!
- Die Hummel: Feldhummeln, Obsthummeln, Wiesenhummeln, Waldhummeln und Samthummeln können sich im Insektenhotel einnisten.
- Die Wespe: Grabwespen, Goldwespen und Lehmwespen legen in vorgebohrten Löchern oder in hohlen Zweigen ihre Eier ab. Im Frühjahr werden die Jungtiere meist mit Blattläusen ernährt.
- Die Maskenbiene: Die Maskenbienen sind 5 bis 7 Millimeter groß und besitzen einen kurzen Rüssel. Die Tiere sammeln Pollen und Nektar in einer Honigblase. Im Sommer werden mit Vorliebe Brombeeren, Himbeeren und Rosen bestäubt. Die Maskenbienen legen ihre Brut an unterschiedlichen Orten ab, wie im Mauerwerk, in hohlen Pflanzenstängeln oder in Trockenmauern. Oft ist der Durchmesser des Ganges 2 bis 4 Millimeter groß.
- Die Seidenbiene: Sie besitzt ein dichtes Haarkleid, mit dem sie Pollen einsammelt und ist rund 8 – 9 Millimeter groß. Wenn Sie diesen Tieren beispielsweise Reinfarn oder Scharfgarbe in Ihrem Garten anbieten, stehen die Chancen gut, dass sich Seidenbienen dort in Ihrem Insektenhaus einnisten.
- Die Blattschneiderbiene: Die Blattschneiderbienen haben einen scharfen Oberkiefer, mit dem sie aus Rosen, Fliederblättern und Pappeln ovale Ausschnitte herausschneiden und diese in der Nähe ihrer Nisthöhle auslegen. Sie bauen ihre Höhle in altem, vorzugsweise morschem Holz, in Erde oder in markhaltigen Pflanzenstängeln. Sie benötigt in einem Insektenhaus Löcher mit einem Durchmesser von 5 bis 6 Millimeter.
- Die große Wollbiene: Die große Wollbiene ist mit ihrem unbehaarten Hinterleib, der mit gelben Querstreifen versehen ist, optisch fast unverkennbar. Die Wollbiene schabt für den Nestbau Fasern von Pflanzenstielen ab. Der Brutplatz kann aus einer durchbohrten Hartholzscheibe oder einer Bambusröhre bestehen. Wollbienen haben unter anderem eine Vorliebe für Taubnesseln, Strohblumen und Königskerzen.
Der optimale Standort des Insektenhotels
Um sicherzustellen, dass sich auch möglichst viele unterschiedliche Insektenarten in Ihr Insektenhaus einnisten, ist die Wahl des richtigen Standorts von großer Bedeutung. Sie können Ihre Insektenhotels grundsätzlich auf einer Terrasse, auf dem Balkon oder im Garten platzieren. Allerdings sollten Sie dabei unbedingt einige Aspekte beachten, damit Sie den idealen Standort wählen und als Insektenhotelier auch ein guter Gastgeber sind.
Ist das Insektenhaus dauerhaft Kälte und Feuchtigkeit ausgesetzt, wird es mit Sicherheit von einem Großteil der Nützlinge gemieden. Deshalb sollten Sie im Idealfall einen Standort im Süden wählen und niemals in Richtung der Wetterseite. Bei Balkonen muss besonders gut darauf geachtet werden, dass das Insektenhaus genügend Sonne abbekommt.
Ein Standort, auf dem nahezu ganztägig die Sonne steht, gilt als ideal, denn dies hat zwei wichtige Vorteile: Zum einen trocknet die Füllung deutlich schneller ab, zum zweiten brauchen die Larven ausreichend Sonneneinstrahlung bzw. Wärme, um überhaupt im Frühjahr schlüpfen zu können.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass eine ausreichende Höhe für die Platzierung Ihres Insektenhotels zu wählen. So sollten Sie es mindestens 50 cm über dem Boden platzieren, damit es sowohl vor potenziellen Feinden gut geschützt ist, als auch vor Bodennässe. Um die Insekten vor Vögeln zu schützen, kann es dort aufgestellt bzw. aufgehängt werden, wo sich häufiger Menschen aufhalten, denn dies hält den fliegenden Fressfeind davon ab, sich dem Insektenhaus zu nähern. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das Insektenhaus Vögeln keine Landebahn bietet. Zusätzlich kann das Anbringen eines Schutzdrahtes im Absand von etwa 5cm zum Insektenhotel sinnvoll sein.
Sie sollten zudem darauf achten, dass das Insektenhotel stabil steht oder hängt. Ein baumelndes Insektenhotel wird von den meisten Insekten nicht gut angenommen.
Wie können einzelne Insekten gefördert werden?
Natürlich lassen sich die meisten Insekten am liebsten dort nieder, wo ein reichhaltiges Buffet zur Verfügung steht. Deshalb ist es sinnvoll, wenn in der Nähe des Insektenhotels eine Nahrungsquelle zur Verfügung steht. Als besonders vorteilhaft entpuppen sich beispielsweise blütenreiche heimische Pflanzen, die in unmittelbarer Nähe vorhanden sind. Insbesondere Schmetterlinge und Wildbienen finden so mehr als genügend Nektar und Pollen.
Wir empfehlen diese Samen um eine Insektenfreundliche Umgebung zu schaffen:
Die Schädlingsbekämpfer unter den Insekten lassen sich hingegen besonders gerne dort nieder, wo beispielsweise von Blattläusen befallene Pflanzen und Sträucher vorhanden sind. Marienkäfer, Florfliegen und Ohrwürmer werden es Ihnen danken!
Im Grund brauchen Insekten ansonsten nicht sehr viel, um sich wohl zu fühlen. Ein lebendiges Ökosystem in Ihrem Garten ist jedenfalls Gold wert, wenn es darum geht, verschiedene Insektenarten anzulocken. Vor allem naturnahe Gärten haben verschiedene Vorteile, von denen nicht nur Sie selbst profitieren können, sondern auch die Insekten sowie unsere Umwelt. So schont ein naturnaher Garten die Böden und reichert ihn mit Leben an, die Gartenpflege ist einfach und zahlreiche Insekten finden hier einen geeigneten Unterschlupf. Je mehr Insekten Sie in Ihrem Garten haben, desto besser werden Sie heimische Vögel in Ihrem Garten beobachten können. Vielen von ihnen dienen Insekten nämlich als Nahrungsgrundlage.
Insektenfreundliche Pflanzen finden Sie hier*.
Insektenhotel kaufen: Verschiedene Insektenhotels im Überblick
Wenn Sie ein Insektenhotel kaufen möchten, stehen Ihnen im Handel verschiedene Varianten zur Verfügung. Sie können sich für ein allgemeines Insektenhotel entscheiden, welches verschiedenen Nützlingen ein artgerechtes Quartier bietet. Es gibt aber auch ganz spezielle Modelle, welche ausschließlich eine bestimmte Insektenarten anlocken sollen:
Wildbienenhotel
Wildbienenhotels werden aus massivem Holz gefertigt und sind mit Löchern, Bohrungen und Röhren versehen, die für die Einnistung der Wildbiene optimale Voraussetzungen bietet. Die Wildbiene, die mittlerweile als gefährdetes Insekt auf der Roten Liste steht, wird ihr neues Quartier dankbar beziehen und sich anschließend um die Bestäubung in Ihrem Garten kümmern.
Unsere Bienenhaus-Empfehlungen:
Hummelhotel / Hummelhaus
Hummeln sind wichtige Bestäuber in Ihrem Garten. Ein Hummelhotel besteht in der Regal aus einem Holzkasten mit wettergeschütztem Dach. Es hat nur ein einzelnes Anflugloch, das sich sehr nahe an der Erdoberfläche befinden sollte. Einige Hummelhäuser haben vor dem Einflugloch einen Schutz um Wachsmotten abzuhalten, die sich gerne in Hummelhäusern einnisten.
Als optimaler Standort für das Hummelhaus bietet sich ein geschützter, schattiger Platz mit gerader Oberfläche an. Ein Hummelhotel wird mit Sägemehl, spezieller natürlicher Polsterwolle (Kapok) gefüllt um den Hummeln eine optimale Umgebung zu schaffen.
In diesem Video erfahren Sie mehr zum Hummelhaus:
Unsere Hummelhaus-Empfehlung:
Marienkäferhaus und Florfliegenhaus
Im Handel werden verschiedenste Marienkäfer- und Florfliegenhäuser angeboten. Manche bestehen aus Holz mit Einfluglöchern andere sind gefüllt mit Stroh oder Tannenzapfen. Solche Nisthilfen für Marienkäfer und Florfliegen funktionieren nicht. Diese Insekten überwintern viel lieber in morschem Totholz. Diese Insekten brauchen in der Regel auch keine Überwinterungshilfe, da sie immer noch genügend Plätze finden. Sie sind eher gefährdet durch den Wegfall ihrer natürlichen Nahrungsgrundlage. Mit einer naturnahen Gartengestaltung ist Marienkäfern und Florfliegen also besser geholfen als mit einem Insektenhaus.
Schmetterlingshotel
Schmetterlingshotels lassen sich im Handel durch einen senkrechten Einflugschlitz erkennen. Der längliche Hauskorpus soll unseren 6 heimischen Schmetterlingsarten, die als Schmettering bei uns überwintern (C-Falter, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Trauermantel, Kleiner Fuchs und Großer Fuchs) ein ideales Winterquartier bieten. Leider scheinen Schmetterlinge diese Nistmöglichkeiten allerdings nicht zu nutzen. Es sind uns weder Berichte noch Belegfotos bekannt.
Die Reinigung des Insektenhotels
Im Grunde ist eine Reinigung des Insektenhotels nur in Ausnahmefällen nötig. Wenn überhaupt, sollten Sie ausschließlich klares Wasser für die Reinigung des Insektenhotels nutzen, denn Reinigungsmittel hinterlassen Fremdgerüche, die unter Umständen die Insekten vertreiben könnten. Für eine Imprägnierung von außen sollte ebenfalls auf chemische Mittel verzichtet werden. Wenn überhaupt, können Sie etwas natürliches Bienenwachs oder Olivenöl für die Pflege des Äußeren des Insektenhotels nutzen. Die benutzten Gänge in einem Insektenhaus sollten Sie keinesfalls reinigen, denn das wird von den Insekten selbst erledigt.
Spinnen ernähren sich vorzugsweise von Insekten. So ist es möglich, dass die frisch geschlüpften Nützlinge bereits bei ihrem ersten Ausflug Opfer einer hungrigen Spinne werden. In erster Linie ist es also bei der Reinigung des Insektenhotels wichtig, die Spinnweben rund um das Nützlingshaus zu entfernen. Viel mehr ist gar nicht notwendig. Auch die Füllmaterialien müssen in der Regel nur ausgetauscht werden sie verschimmelt oder beschädigt sind.
Insektenhotels selber bauen
Wenn Sie kein fertiges Insektenhotel kaufen möchten, können Sie alternativ mit wenig Aufwand auch selbst ein passendes Insektenhaus selber bauen. Dies hat in einigen Fällen gleich mehrere Vorteile. So hat der Bau des Insektenhotels zunächst preisliche Vorteile, denn in vielen Fällen ist ein Großteil der benötigten Naturmaterialien für den Bau vollkommen kostenlos oder günstig erhältlich. Zudem können Sie so natürlich ganz individuell über das Design des Insektenhotels entscheiden, sodass es nahtlos in die restliche Gartengestaltung eingefügt werden kann.
Hier finden Sie die passende Füllung für das selbst gebaute Insektenhotel:
Zusätzlich können Sie vielleicht auch mit Ihren Kindern handwerklich aktiv werden und haben gleichzeitig noch eine tolle Beschäftigung fürs Wochenende.
Im Internet sind zahlreiche Anleitungstexte und -videos zu finden, in denen ausführlich beschrieben wird, wie Sie mit wenig Aufwand einen artgerechten Unterschlupf für zahlreiche Insektenarten bauen können. Leider werden auch hier oft falsche Füllungen wie Tannenzapfen etc. angepriesen. Da Sie aber jetzt gut informiert sind, können Sie ganz einfach ungeeignete von geeigneten Bauanleitungen für Insektenhotels unterscheiden.
Wichtig beim Eigenbau ist natürlich immer die Wahl der richtigen Materialien, eine ordentliche, saubere Arbeitsweise sowie der Verzicht auf chemische Materialien jeglicher Art.
Mehr erfahren? Hier finden Sie passende Bücher zum Thema Insektenhotels inklusive Bauanleitungen:
Fazit: Insektenhotel kaufen & Nützlinge schützen
Sie möchten von einem schönen blühenden Garten sowie einer tollen Artenvielfalt in Ihrem Garten profitieren? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, insektenfreundliche heimische Pflanzen in Ihrem Garen zu pflanzen und ein Insektenhotel zu kaufen oder selber zu bauen. Mit einem Insektenhotel leisten Sie zum Artenschutz einen äußerst wichtigen Beitrag, denn Sie helfen den nützlichen Insekten – wie Käfern, Bienen etc. – beim Nisten und bei der Überwinterung.