Der Zilpzalp (Phylloscopus collybita) ist auch unter dem Namen Weidenlaubsänger bekannt und gehört zur Familie der Laubsängerartigen. Er ist ein kleiner Vogel, welcher keine markante Zeichnung aufweist und den Winter gerne in warmen, trockenen Gebieten verbringt. Das wohl auffälligste Merkmal des Zilpzalps ist sein lauter und unverwechselbarer Gesang, dem er seinen Namen verdankt. Dieser Zugvogel besiedelt die paläarktischen Teile der Welt, welche von Spanien bis Ostafrika reichen.
Inhaltsverzeichnis
- Vogelporträt: Der Zilpzalp im Kurzüberblick
- Äußere Merkmale und Eingruppierung des Zilpzalps
- Ruf und Gesang des Zipzalps
- Natürlicher Lebensraum des Zilpzalps
- Paarung und Brutverhalten des Zilpzalps
- Feinde und Gefahren des Zilpzalps
- Natürliches Alter des Zilpzalps
- Natürliches Futter des Zilpzalps
- Eine passende Futterstelle einrichten
Vogelporträt: Der Zilpzalp im Kurzüberblick
- Name: Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Weidenlaubsänger
- Aussehen: Oberseite olivbraun, Unterseite beige-gelb-weißlich, dunkler und heller Augenstreif
- Zugverhalten: Kurz- bis Mittelstreckenzieher
- Beobachtungszeitraum in Deutschland: Ganzjährig außer in den Wintermonaten
- Futtertyp: Weichfutterfresser
- Nistkasten: Keiner (Freibrüter)
- Lebensraum: Lockere Wälder, Gärten, Parks
- Gefährdung: Nicht gefährdet
- Besonderheiten: Monotoner Gesang der wie „zilp zalp zilp zalp“ klingt
Äußere Merkmale und Eingruppierung des Zilpzalps
Der Weidenlaubsänger gehört zur Ordnung der Sperlingsvögel und zur Familie der Laubsängerartigen. Das Aussehen dieses Vogels ist unscheinbar. Ein ausgewachsener Zilpzalp wird in der Regel zwischen zehn und zwölf Zentimetern groß und wiegt mindestens sechs und maximal zehn Gramm. Die Flügellänge des Männchens beträgt etwa 7 Zentimeter, während die des weiblichen Vogels nur etwa 5,5 Zentimeter beträgt.
Der große Kopf des Zilpzalps und dessen Oberseite sind graubraun bis grünlich gefärbt. Die Unterseite und Kehle sind hingegen sehr hellgrau gefärbt, mit verschiedenen Anteilen von grün und gelb. Die Flügel setzen sich durch etwas dunklere graubraun Töne ab. Auch hier können gelbe und grüne Stellen auftauchen. Am Kopf hat der Zilpzalp einen gelben Streifen, der von Schnabel bis hinter das Auge reicht. Das Aussehen des Zilpzalps ähnelt dem des Fitis sehr.
Ruf und Gesang des Zipzalps
Geht es um den Gesang, macht der Zilpzalp seinem Namen alle Ehre. Dieser ist markant und leicht erkennbar. Hierbei handelt es sich um ein „zilp zalp zilp zalp“.
Zum Alarmieren vor Feinden oder anderen Signalen verwendet der Weidenlaubsänger aber auch andere Rufe. Auffällig ist auch, dass sich der Gesang des Vogels im nördlichen Bereich von dem im südlichen Bereich deutlich unterscheidet.
Natürlicher Lebensraum des Zilpzalps
Der Zilpzalp lebt vor allem im paläarktischen Raum, welcher Länder von Spanien bis hin zum ostafrikanischen Bereich einschließt. Besonders verbreitet ist die Vogelart in Gebieten mit viel Grünfläche und Waldgebieten. Da sich der Vogel in Bäumen und Hecken am sichersten fühlt, ist er selten direkt in Städten zu finden. Hier bevorzugt er eher Parks, Friedhöfe und Waldränder.
Zu finden ist der Zilpzalp auf einer Mindesthöhe von 1400 Metern und auf einer Maximalhöhe von 2040 Metern über dem Meeresspiegel (beispielsweise in den Alpen).
Paarung und Brutverhalten des Zilpzalps
Viele Sperlingsvögel werden am Ende ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif. Das gilt auch für den Zilpzalp. Hauptsächlich leben die Weidenlaubsänger-Pärchen je Saison monogam, jedoch sind auch immer wieder Männchen zu finden, die eine „Ehe“ mit zwei Weibchen führen. Startet eine neue Brutsaison und die Tiere kehren zum alten Brutplatz zurück, kommt es meist zu Neuverpaarungen unter den Singvögeln.
Schon einige Wochen vor der Balz sichern sich die männlichen Zilpzalpe die besten Brutplätze und warten auf das Eintreffen der Weibchen. Die Balz findet in der Regel zwischen März und Juli statt und beginnt mit der Rückkehr der Weibchen.
Das Zilpzalp-Nest wird meist auf einer Höhe von zehn bis vierzig Zentimetern über dem Boden gebaut. Hierzu bevorzugen die Singvögel dichte Hecken, wie Brombeerhecken. Durch das Geäst wird der Vogel trotz der niedrigen Höhe auch gut vor Bodenfeinden geschützt. Der Brutplatz wird vom Weibchen ausgesucht, welches dann auch anschließend das ovale Nest alleine baut. Ein Zilpzalp-Nest ist bis zu dreizehn Zentimeter breit und bis zu fünfzehn Zentimeter hoch. Zum Nestbau werden Halme und Moos verwendet. Vor allem im Innenbereich werden weichere Materialien zur Polsterung eingebaut. Der Nestbau dauert im Normalfall eine knappe Woche.
Die Eiablage und somit auch Brutzeit beginnt je nach Region Mitte April und endet Anfang August. Je Brut legt das Weibchen zwischen vier und sieben Eier ab, bei der Zweitbrut meist nur noch bis zu fünf Eier. Die Eier sind weiß und weisen braune bis schwarze Flecken auf. Die Farbe der Flecken unterscheidet sich je Ei.
Die Brutzeit beträgt maximal zwei Wochen. Nach 17 bis 19 Tagen haben die meisten Jungtiere bereits das Fliegen gelernt. Hierbei werden erst kurze Strecken ausgewählt. Nachdem die Jungtiere fliegen können, werden diese noch weitere knappe drei Wochen von den Eltern begleitet. Die Überlebensrate der Jungvögel liegt hier zwischen 59 und 85 Prozent.
Zwischen September und November ziehen die Vögel dann zum Überwintern in die südlichen Regionen. Hierbei sind vor allem Indien, der Iran und Oasen in der Sahara Wüste beliebte Anflugziele. Je nach Herkunft suchen sich die Vögel immer das gleiche Land zum Überwintern aus.
Feinde und Gefahren des Zilpzalps
Der Zilpzalp hat bis auf den Sperber und einige Eulenarten kaum einen natürlichen Feind. Da sich der Vogel meist in seiner geschützten Umgebung aufhält, haben andere Tiere kaum eine Chance diesen zu erreichen und zu töten. Doch selbst in der Nahrungsaufnahme des Sperbers spielt der Zilpzalp nur eine sehr kleine Rolle. Diese liegt bei unter einem Prozent.
Durch Zerstörung seines Lebensraums und damit auch den Entzug seiner Nahrungsgrundlage, ist der größte Feind des Zilpzalps der Mensch.
Natürliches Alter des Zilpzalps
Der Zilpzalp hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von rund 5 Jahren. Die maximal beobachtete Lebensdauer des Zilpzalps beträgt etwa sieben bis acht Jahre.
Natürliches Futter des Zilpzalps
Der Weidenlaubsänger sucht seine Nahrung hauptsächlich in Baumkronen, welche sich auf über 10 Meter Höhe befinden. Seltener wird auch in Hecken und Sträuchern oder auf dem Boden nach Futter gesucht. Lebt der Vogel in der Nähe eines Tümpels, kann dieser bei kurzen sogenannten Rüttelflügen beobachtet werden. Hierbei fängt er seine Beute direkt aus der Luft. Je nach Jahreszeit ernährt sich der Zilpzalp hauptsächlich von kleinen Insekten und Larven. Hierbei sind vor allem Asseln, Raupen und Blattläuse sehr beliebt. Die Jungtiere werden zu Beginn mit wirbellosen Insekten gefüttert bis diese auch größere Tierchen mit dem Schnabel aufnehmen und zerkleinern können. Spinnen und Schnecken gehören auch zur Beute des Vogels. Im Spätsommer und Herbst speist der Zilpzalp auch Früchte, wie beispielsweise Beeren.
Eine passende Futterstelle einrichten
Da der Zilpzalp in warmen Gebieten überwintert, fällt die Nahrungssuche für diesen nicht so problematisch aus wie für andere Arten, die vielleicht in Deutschland überwintern. Dies heißt jedoch nicht, dass Sie den Vogel nicht bei der Nahrungssuche unterstützen können. Ein Vogelfutterhaus bietet eine tolle Anlaufstelle für den Zilpzalp, vor allem wenn dieser gerade Junge hat oder Nahrung schwer zu finden ist.